Die Eiserne Lady

Kinostart: 01.03.12
VÖ-Datum: 19.07.12
2011
Filmplakat: Die Eiserne Lady

FBW-Pressetext

Als Frau in einer von Männern dominierten Welt bestehen, sich durchsetzen und Härte gegen sich selbst und andere zeigen – so lässt sich die politische Karriere von Margaret Thatcher am besten beschreiben. Als Premierministerin von England verschaffte sie sich mit ihrer rigiden Art Respekt, aber auch eine Menge Feinde und Kritiker. Nun, als zurückgezogene Witwe, blickt sie zurück auf ihr Leben und Werk, begleitet von Erinnerungen und Geistern der Vergangenheit. Der Film liefert ein ambivalentes Portrait einer außergewöhnlichen Frau und Politikerin. Meryl Streep spielt „Maggie“ Thatcher nicht nur, mit ihrer Gestik, Mimik und der Sprache schlüpft sie in ihre Haut. Regisseurin Phyllida Lloyd findet beeindruckende Bilder für die Vereinsamung der Frau, die in ihrer Zeit verstaubte Geschlechter-und Klassengrenzen sprengte. Zusammen mit vielen geschichtlichen Fakten und Bilddokumenten ist dies nicht nur die Biographie einer historischen Figur, sondern auch die Abbildung eines Stücks englischer Geschichte.

Filminfos

Gattung:Spielfilm; Biopic
Regie:Phyllida Lloyd
Darsteller:Meryl Streep; Jim Broadbent; Alexandra Roach; Olivia Coleman; Harry Lloyd
Drehbuch:Abi Morgan
Kamera:Elliot Davis
Schnitt:Justine Wright
Musik:Thomas Newman
Webseite:;
Weblinks:;
Länge:105 Minuten
Kinostart:01.03.2012
VÖ-Datum:19.07.2012
Verleih:Concorde
Produktion: Pathé Pictures, Ltd., Film4; Goldcrest;
FSK:6
BD EAN-Nummer:4010324038340
DVD EAN-Nummer:4010324029423
Anbieter-Link:
DVD Extras:Making-of; Featurettes; Interview mit Meryl Streep; Trailer

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Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Dass Meryl Streep erneut für ihre Darstellung der ehemaligen britischen Premierministerin Margaret Thatcher für den „Oscar“ nominiert worden ist, überrascht keinesfalls. Voll und ganz schlüpft die Schauspielerin in die Rolle dieser umstrittenen Politikerin, die zwischen 1979 und 1990 Großbritanniens Geschicke fast zwölf Jahre lang lenkte und als „Eiserne Lady“ in die Chroniken einging. Der Film zeigt diese Ausnahmekarriere in Rückblenden aus der Sicht der inzwischen 86jährigen „Maggie“ Thatcher, die selbst nach gut acht Jahren den Tod ihres Mannes Denis noch immer nicht überwunden hat und ihn ständig an ihrer Seite sieht, mit ihm spricht, mit ihm diskutiert und ihn schließlich aus ihrem Leben verbannt, ehe er sie in den Wahnsinn treibt. Der Film kreist vor allem um die Figur von Margaret Thatcher, die als Tochter eines Gemischtwarenhändlers 1925 geboren wurde und schon früh politischen Ehrgeiz entwickelte. Unter ihrer Ägide ging es in Großbritannien hoch her: Attentate der IRA, denen sie selbst nur mit Mühe entkommen ist, Streiks, Wirtschaftskrisen und der Krieg um die Falkland-Inseln waren einige der großen Probleme, denen sie sich stellen musste und die sie auf unorthodoxem und oft zu Recht kritisiertem Weg zu lösen hoffte. Der Film ist kein Versuch, aus der eisernen Politikerin, die im übertragenen Sinn über Leichen ging, und deren oft erbarmungslos hartes Vorgehen für ihre Ratgeber und Zeitgenossen ein Rätsel bleibt, eine Heilige zu machen. Viel eher ist es das vielschichtige Porträt einer Frau aus der unteren Mittelschicht, die sich mit eiserner Disziplin, wozu auch Sprechunterricht zählte, an die Spitze der Regierung empor arbeitet und am Ende einsam, verbittert und ihren Erinnerungen nachsinnend langsam der Demenz entgegen lebt – ein tragisches letztes Kapitel in einem von ihrer Karriere und der Härte gegen sich selbst und andere gezeichnetes Leben. Das ist überzeugend inszeniert, dramaturgisch geschickt aufgebaut und großartig gespielt – auch von den Schauspielern im Dunstkreis von Meryl Streep, vor allem auch der Darstellerin der jungen Maggie Thatcher, deren einst hohe Ideale immer mehr der politischen Wirklichkeit weichen mussten.