Der Geschmack von Apfelkernen

Kinostart: 26.09.13
VÖ-Datum: 10.04.14
2013
Filmplakat: Der Geschmack von Apfelkernen

FBW-Pressetext

Als Kind hat sich Iris im Haus ihrer Großmutter auf dem Land sehr wohl gefühlt. Zusammen mit ihrer Cousine Rosmarie verbrachte sie dort die Ferien. Nun kehrt Iris in das Haus mit den großen Apfelbäumen zurück. Denn Großmutter Bertha ist gestorben und hat Iris das Haus hinterlassen. Und während die junge Frau durch das Haus und die mit ihm verknüpften und teilweise sehr schmerzvollen Erinnerungen streift, muss sie sich der schwierigen Entscheidung stellen, ob sie das Erbe ihrer Familie antreten kann. Drei Generationen starker Frauen – darum dreht sich der Film von Regisseurin Vivian Naefe, basierend auf dem gleichnamigen Erfolgsroman von Katharina Hagena. Immer wieder werden die Schicksale der Generationen miteinander verknüpft, Szenen von Heute gehen über in Erinnerungen an Schlüsselmomente der Vergangenheit und eröffnen so die verschiedenen Perspektiven der einzelnen Frauen, denen in hochkarätiger Besetzung Leben eingehaucht wird. Ob Marie Bäumer oder Meret Becker, Hannah Herzsprung oder eine umwerfend charismatische Paula Beer als Rosmarie – sie alle sind Teil eines starken Familienepos, das zudem noch über sinnliche und atmosphärisch stimmige Bilder verfügt. Fast schon magisch wirken einzelne Aufnahmen wie ein Johannisbeerbusch, dessen Früchte sich vor Trauer weiß verfärben. Eine mitreißende und berührende Familiengeschichte.
Prädikat wertvoll

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Filminfos

Gattung:Drama; Spielfilm; Familiensaga; Literaturverfilmung
Regie:Vivian Naefe
Darsteller:Hannah Herzsprung; Florian Stetter; Marie Bäumer
Drehbuch:Uschi Reich; Rochus Hahn
Buchvorlage:Katharina Hagena
Kamera:Martin Langer
Schnitt:Barbara von Weitershausen
Webseite:;
Weblinks:;
Länge:121 Minuten
Kinostart:26.09.2013
VÖ-Datum:10.04.2014
Verleih:Concorde
Produktion: Bavaria Filmverleih- und Produktions GmbH
FSK:12
Förderer:FFA; FFF Bayern; DFFF; FFHSH; HessenInvestFilm
BD EAN-Nummer:4010324039460
DVD EAN-Nummer:401032420070
DVD Extras:Making-og Entfallene Szenen Interviews

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Roman von Katharina Hagena über drei Frauen-Generationen zwischen den frühen vierziger Jahren und heute war ein großer Erfolg, da mit Humor, einem Hauch von Romantik und facettenreicher Charakterdarstellung von starken Frauen einer einzigen Familie in Zeiten des politischen und sozialen Wandels erzählt wurde. Und auch das für solche Stoffe obligatorische Familiengeheimnis wurde geschickt eingebaut. Die Konzentration der Verfilmung liegt auf der dritten Generation, auf den Freundinnen Rosmarie, Mira und Iris. In den Neunziger Jahren treffen sie in dem alten Haus in Norddeutschland, das Iris nach dem Tod ihrer Großmutter Bertha erbt, immer wieder zusammen und wachsen gemeinsam heran. Iris ist dabei die Außenseiterin, die mit Verwunderung und wachsender Befremdung erkennt, dass das Verhältnis zwischen ihrer Cousine Rosmarie und der Freundin Mira voller Rätsel und Abgründe ist. Jahre später muss die erwachsene Iris sich bestimmten Ereignissen des Sommers 1996 stellen, um eine eigene Zukunft haben zu können, die nicht mehr von den Schatten der Vergangenheit belastet ist. Der Titel des Films DER GESCHMACK VON APFELKERNEN basiert darauf, wie die zwei Schwestern der ersten Generation Äpfel aßen und darauf, dass die jungen Mädchen in den neunziger Jahren mit dem Spiel „Friß oder stirb“ sich ihre Zeit auf makabre Art vertreiben, wobei der dargereichte Apfelkern das harmloseste war, was das jeweilige „Opfer“ schlucken musste. Diese Geschichte voller Familiengeheimnisse und seltsamen Beziehungskonstellationen, die zu nichtehelichen Kindern und ungewollten Schwangerschaften, gebrochenen Herzen und schließlich sogar zum Tod führen, wird mit viel Gefühl für die schöne Landschaft und den emotionalen Irrungen und Wirrungen erzählt, ist aber gleichzeitig oft sehr kompliziert durch die nicht immer nach vollziehbaren Zeitsprünge und die Einführung immer neuer Figuren und Verwicklungen. Beachtlich sind die Darstellerinnen, die sich dieser Aufgabe, eine Familiensaga, die gut und gern 70 Jahre umspannt, mit Bravour zu meistern. Das aber reicht leider nicht für das höchste Prädikat, selbst wenn Bild und Kamera durchaus den Zauber von verlorenen Träumen und tragischen Erinnerungen überzeugend einfangen.