Dämon - Trau' keiner Seele

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die Besetzung dieses Films ist eindrucksvoll: Denzel Washington,
John Goodman und Donald Sutherland als führende Polizeibeamte im
Morddezernat. Und sie erfüllen ihre darstellerischen Aufgaben so
gut, daß man glauben kann, einem Live-Bericht aus dem
Polizeiquartier beizuwohnen. Nur dieses Mal ist die Lösung einer
Mordserie nicht der gewohnten Routine-Arbeit entsprechend. Den
Teufel höchst persönlich gilt es zu bekämpfen und involviert in
den Fall ist nur Detective John Hobbes, dem keiner seiner
Kollegen natürlich glauben will und der ihn jetzt in einen Kampf
gegen zwei Fronten treibt. Erst am Ende erfährt der Zuschauer,
daß der Dämon selbst in der Ich-Form als Erzähler dem Publikum
gegenüber auftritt - eine raffinierte Pointe. Optisch gut gelöst
sind die unterschiedlichen Bildperspektiven, aus deren Sicht die
notwendige dramaturgische Abgrenzung vorgenommen wird.

Daß der Film den Zuschauer letztlich nicht in atemlose Spannung
treibt, ist sicher der Tatsache zuzuschreiben, daß auf
übertriebene Horroreffekte und realistische Tötungssequenzen
verzichtet wurde. Trotzdem: Der Film ist gut inszeniert und
eindrucksvoll gespielt. Kamera-Arbeit, passende Musik,
Lichtgebung und routinierte Montage tragen zum positiven
Gesamteindruck bei.