Buena Vista Social Club

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Wim Wenders als Dokumentarfilmer gelingt mit einfachsten Mitteln
- einem minimalen Stab und digitalen Handkameras - ein im
Ergebnis überzeugendes Dokument lateinamerikanischer Musikalität.
Vor dem Hintergrund der abgeblätterten, schäbig gewordenen
Farbigkeit von Castros Kuba improvisiert die Kamera die
Nachinszenierung eines historisch gewordenen Musikereignisses,
des "Buena Vista Social Club", den es bis zu seinem Revival für
Studio- und Filmaufnahmen so nie gegeben hat. Dieses riskante
Unternehmen glückt dank der im Bild erscheinenden und in
zwischengeschnittenen Interviews zu hörenden alten Musiker des
Campesimo-Sounds. Der Charme dieser alten Männer schlägt den
Zuschauer in den Bann und verschafft dem Film den Status eines
Kultfilmes. Die durch die Aufnahmesituation und das
Ausgangsmaterial bedingten technischen Mängel und eine leise
Kritik an der Montage, die mitunter von der Musik wegführt,
vermögen das positive Gesamturteil nicht zu beeinträchtigen.