Blöde Mütze!

Kinostart: 24.04.08
VÖ-Datum: 12.02.09
2007
Filmplakat: Blöde Mütze!

FBW-Pressetext

Keine Figur wird hier klischeehaft behandelt: Der behütete Martin aus der „perfekten“ Familie, der coole Oliver aus der gerade zerfallenden Familie mit alkoholkrankem Vater und die entzückende Silke mit alleinerziehender Mutter. Drei Geschichten werden einfühlsam erzählt. Schmunzelnd und liebevoll beobachten wir das Erwachen der Sexualität. Jedes der Kinder, und sei es noch so behütet, hat sein „Päckchen“ zu tragen. Sehr realitätsnah, sensibel, glaubwürdig und mit wunderschönen Landschaftsaufnahmen. Die Botschaft: Im Tief des Lebens hilft nur wahre Freundschaft.

Filminfos

Gattung:Spielfilm; Kinderfilm
Regie:Johannes Schmid
Darsteller:Johann Hillmann; Konrad Baumann; Lea Eisleb
Drehbuch:Johannes Schmid; Michael Demuth
Webseite:bloedemuetze.de;
Weblinks:kinderfilmwelt.de; filmfriend.de;
Länge:95 Minuten
Kinostart:24.04.2008
VÖ-Datum:12.02.2009
Verleih:Farbfilm Verleih
Produktion: Kinderfilm GmbH, Kinderfilm; Schlicht & Ergreifend Filmproduktion; BR; RBB;
FSK:6
Förderer:BKM; MBB; FFF Bayern; MDM; KJDF
DVD EAN-Nummer:4009750243381
Anbieter-Link:
DVD Extras:Interviews, Trailer

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

„Blöde Mütze!“, das ist Martin, der mit seiner Familie wegen eines Jobwechsels der Eltern in eine andere Stadt zieht. Martin muss sich in einer neuen Schule zurecht finden, aber das ist nur ein kleines Problem im Vergleich zu den Schwierigkeiten, die seine neuen Freunde haben. Denn die leiden entweder unter den Spannungen zwischen ihren Eltern oder sie haben Eltern, die bereits getrennt sind.

Dennoch meistern die Jugendlichen ihre Familienprobleme: zum Beispiel indem sie sich gegenseitig unterstützen und bei den Elternkonflikten zur Seite stehen. Dafür aber müssen sie erst untereinander und auch mit sich selbst klar kommen. Sehr einfühlsam und nahezu beiläufig wird das Thema der erwachenden Sexualität gestreift, werden Launen und Zickenalarm abgehandelt und wird nachvollziehbar der schulische Alltag aus Sicht der Schüler erzählt. Das Thema Freundschaft zwischen den Schülern und den Geschlechtern wird sehr gut entwickelt und zu einem glaubwürdigen Ende gebracht.

Der Kinder- und Jugendfilm nach dem Roman von Thomas Schmid wird konsequent aus der Sicht von Martin („Blöde Mütze!“) erzählt, aber auch die Trennungssituationen seiner Mitschüler erhalten breiten Raum. Der glaubwürdige und realistische Film hat einen überaus angenehmen Umgang mit seinen Figuren, vermeidet nahe liegende Klischees und billige Effekte, greift in die Realität, wie Kinder sie erleben. Die Geschichte enthält sich jeglicher Schwarzweiß-Malerei und lässt die Kinder zu ihren nicht ganz fehlerfreien Eltern stehen.

Milieu-Zeichnungen und Darsteller-Leistungen sind herausragend. Alleine die drei hinreißenden Kinderdarsteller fahren die halbe Miete für den Film ein. Exzellente, weil glaubwürdige Dialoge, fern jeder pseudo-jugendlichen Umgangssprache und abseits jeglicher Didaktik runden das Bild zu einem neuen Maßstab für einen neuen deutschen Kinder- und Jugendfilm.

Leichte Ton-Unebenheiten können den Gesamteindruck eines ansonsten handwerklich und dramaturgisch souverän gemachten Kinder- und Jugendfilms nicht trüben.

„Blöde Mütze!“ ist rundum gelungene Kinounterhaltung mit Tiefgang, an der auch Eltern Vergnügen sowie Verständnis für die Gemütslagen ihrer Sprösslinge finden können.