Basti

Kurzbeschreibung

Ein kommunikationsgestörter Junge, der fast nur über Handys mit der Welt in Verbindung tritt.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Chris Rubino; Ralf Beckert
Drehbuch:Chris Rubino
Länge:31 Minuten
Produktion: Trigger Happy Productions GmbH, Stefan Vollmert;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

So sprachlos wie sein Titelheld ist auch der Film selbst, denn er erklärt nichts, sondern zeigt stattdessen, wie der pubertierende Basti nur über Handys mit anderen kommunizieren kann, selbst dies nur stockend, zögerlich, verklemmt. Die Bilder wirken dabei extrem authentisch: Die Art und Weise etwa, wie er und seine beiden älteren Brüder mit ihrer Mutter gemeinsam und doch voneinander getrennt in der kleinen Wohnung am Tisch sitzen, sagt mehr über ihr Verhältnis zueinander aus als es ein noch so geschliffener Dialog leisten könnte.
Der Film zeigt eine sozial ausgegrenzte Familie, ohne sie jemals zu diffamieren. Der Blick der Kamera ist nicht voyeuristisch, er ist empathisch und vorurteilslos. So gelingt es den Filmemachern, mit minimalistischen Mitteln sehr viel zu vermitteln. Der junge, scheue Basti wie auch seine Mutter sind tragische Figuren in diesem kleinen Drama. Gelobt wurde von der FBW-Jury auch die dramaturgisch geschickte Erzählstrategie, mit der die Verhältnisse innerhalb der Familie als statisch und festgefügt beschrieben werden. Erst durch das Mädchen, das sich für Basti interessiert und ihn aus seiner Isolation herausholt, verschärfen sich auch die latenten Konflikte mit seinen Brüdern, so dass alles auf das dramatische Ende hinführt.
Das seltsame Verhältnis, das Basti zu seinen Handys entwickelt, die er immer wieder vor sich ausbreitet wie seine Lieblingsspielzeuge, und dann miteinander von Maschine zu Maschine kommunizieren lässt, macht auf eine ganz natürliche und glaubwürdige Art und Weise seinen Gemütszustand deutlich. Ein kurzer, spannender und atmosphärisch dichter Film über die Qualen der Jugend, der ganz viel mit ganz wenig erzählt.