Fight Club

Kinostart: 11.11.99
1999
Filmplakat: Fight Club

Kurzbeschreibung

Geschicht eines Yuppies, der an sich und der Gesellschaft
zerbricht und ein Martyrium auf sich nimmt, das zu einer
Persönlichkeitsspaltung führt.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Regie:David Fincher
Darsteller:Helena Bonham Carter; Edward Norton; Brad Pitt; Meat Loaf
Drehbuch:Jim Uhls
Buchvorlage:Chuck Palahniuk
Länge:139 Minuten
Kinostart:11.11.1999
Verleih:Fox
Produktion: Fox 2000 Pictures, Fox 2000 Pictures; Calif. Regency Enterprises;
FSK:18

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Film entwirft eine faszinierend-beklemmende Endzeitvision der
Life-style-Gesellschaft, eine tief schwarze Zukunftsvision, die
er in adäquat düsteren Farben auf die Leinwand bringt. Dieses
Vorhaben ist perfekt umgesetzt in Ausstattung, Kameraführung,
Schnitt und vor allem auch in der Tongestaltung. Die
dunkel-bedrohliche Atmosphäre und das rasante Tempo sind stimmig.


Radikal stellt der Film die Sinnfrage, an der sein Protagonist
zerbricht. Dessen langsame Ich-Spaltung, über die der Zuschauer
sehr gekonnt fast bis zum Ende im unklaren gelassen wird, wird
von Edward Morton ebenso hervorragend wie unaufdringlich
gezeichnet. Brad Pitt als sein gewalttätiges Alter Ego befreit
sich vom Klischee des Schönlings und überrascht durch seine
darstellerische Leistung, ebenso wie Helena Bonham Carter als
morbide, bleiche "Elendstouristin".

Diese bittere Satire zeigt eine kranke Gesellschaft auf dem
Psycho- und Esoteriktrip. Auch der Protagonist, unbefriedigt von
seinem schönen Yuppie-Dasein nach Ikea-Katalog und zugleich
angewidert vom Vielfliegerleben mit abgepackten Portionen, sucht
einen Ausweg. Nur durch Gewalt beigefügte Schmerzen, glaubt er,
lösen noch echte Empfindungen aus und führen zur Selbstfindung.
Zugleich müsse die Gesellschaft durch terroristische Aktionen
ihrer (wirtschaftlichen) Grundlagen beraubt und damit auf einen
Nullpunkt gebracht werden, der einen Neubeginn erlaubt.
Die wegen dieser Gewaltphilosophie sich aufdrängende Frage, ob
der Film als gewaltverherrlichend verstanden werden könnte, hat
der Ausschuß aber verneint, weil die Zuschauerkreise, die ihn so
aufnehmen könnten, von dieser subversiven Literaturverfilmung
wohl gar nicht erreicht werden.