Y tu mamá también - Lust for Life!

Kinostart: 28.03.02
2001
Filmplakat: Y tu mamá también - Lust for Life!

FBW-Pressetext

Bemerkenswerter mexikanischer Film mit auffallend direkter, aber unspekulativer Erzählweise über Jungsein und Erwachsenwerden.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie; Roadmovie
Regie:Alfonso Cuarón
Darsteller:Diego Luna; Gael Garcia Bernal; Maribel Verdu
Drehbuch:Alfonso Cuarón; Carlos Cuarón
Weblinks:;
Länge:106 Minuten
Kinostart:28.03.2002
Verleih:Fox
Produktion: Producciones Anhelo, Jorge Vergara
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Dieser mexikanische Film über zwei 17jährige Jungs und ihre "rites de passage" geht weit, geht entschieden weiter als die derzeitigen Teenagerfilme aus USA oder Deutschland. Schon die ersten Szenen, als die beiden Halbwüchsigen Julio und Tenoch sich von ihren Freundinnen verabschieden, überraschen mit ihrer direkten Sexualität. Auch verbal nimmt der Film kein Blatt vor den Mund. Ganz direkt und ungeschminkt spielen Sexualität und pubertärer Machismo die Hauptrolle. Das spätpubertäre Niveau der beiden jungen Männer freilich bricht sich an der Persönlichkeit einer zehn Jahre älteren Frau, die mit ihnen auf einen Kurztrip geht.

Gesellschaftskritische Tiefe erhält der Film durch ein stilistisch ungewöhnliches und auch oft genug irritierendes Element. So als würde der Ton abgewürgt, wird es manchmal plötzlich ganz still und ein Off-Kommentar legt dann eine zweite Ebene über die Bilder. Der gesellschaftliche Hintergrund, die Realität Mexikos, wird dabei auf intelligente Art präsent. Das geschieht scheinbar ganz nebenbei - so wie auch die Kamera geradezu unauffällig dokumentarisch arbeitet. Immer mehr rundet sich der Film, der so offenkundig belanglos begann, wird intensiver - manchmal beinahe unangenehm, aber nie spekulativ. Die beiden Hauptdarsteller und die spanische Schauspielerin Mirabel Verdu als Luisa geben sich schonungslos preis, wirken glaubhaft und überzeugend. Die Schlußbegegnung der beiden jungen Männer im Café rundet den intensiven Film über das Heranwachsen, über das Älter- und Vernünftigwerden. Und er spricht nicht alles aus, läßt Raum für eigene Gedanken und Gefühle.