Jury-Begründung
Prädikat wertvoll
Peter Sellers, der Radio- und Filmkomiker, der niemandem wirklich nah war (mit Ausnahme vielleicht seiner dominanten Mutter) – am wenigsten sich selbst. Der Film zeichnet das Portrait eines Schauspielers ohne eigene Identität, eines Menschen, der nur in seinen Rollen zu leben schien. Von der ehrgeizigen Mutter verwöhnt und zur bedingungslosen Karriere ermuntert, zeigt der Film eindrucksvoll mit verschiedenen stilistischen Mitteln – Dokumentarspiel, Spielszenen –, wie Sellers schon als junger Mann ungewöhnlichen Egoismus an den Tag legte, wie er als Vater seine Kinder auf vernichtende Art strafte, wie er Ehefrauen betrog und schlug, sich mit Drogen zerstörte und schließlich an seiner eigenen inneren Kälte zugrunde ging. Die darstellerischen Leistungen überzeugen, Szenenbild, Kameraführung, Maske beeindrucken. Die verschiedenen Erzählebenen sind gelungen miteinander verknüpft und vermitteln so auch ein authentisches Zeitbild. Drehbuch und Regie zeigen (nach dem Buch von Roger Lewis) die Licht- und Schattenseiten im Leben des Peter Sellers und entgehen somit der Gefahr, den großen Komiker zu glorifizieren.