Super Size Me

Kinostart: 15.07.04
2004
Filmplakat: Super Size Me

FBW-Pressetext

Spurlocks grotesker Selbstversuch (30 Tage Fastfood in sich reinstopfen) leistet dringend notwendige und anschauliche Aufklärungsarbeit und bietet auf unterhaltsame Art eine Fülle von Fakten, die den Big-Mac-Junkies weltweit den Appetit verderben können.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm
Regie:Morgan Spurlock
Drehbuch:Morgan Spurlock
Weblinks:;
Länge:100 Minuten
Kinostart:15.07.2004
Verleih:Prokino Filmverleih
Produktion: The Con, Morgan Spurlock;
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Was passiert, wenn man sich einen ganzen Monat lang ausschließlich von McDonalds-Fast Food ernährt, jenen Speisen, die laut Eigenwerbung aus den 90ern mit einem Big Mac, einer Portion Pommes und einem Glas Orangensaft über 25 % des täglichen Vitamin C Bedarfs decken? Gut, diese Ausschließlichkeit mag übertrieben sein, aber genügt es nicht bereits, Heavy User zu sein, um sich Gedanken machen zu müssen?
Der überaus interessante und den Zuschauer durch die persönliche Konsequenz des Regisseurs nicht kalt lassende Selbstversuch wird durch Experteninterviews, Zufallsmeinungen von Fast-Food-Konsumenten und statistische Angaben abgerundet. Die eingegangenen sicht- und hörbaren Risiken sind erschreckend offensichtlich. Daß die Informationsflut des Films, im krassen Gegensatz zur Informationssperre des Konzerns, eher zur Erstellung eines diffusen Wissensteppichs, denn der nachhaltigen Information dient, erinnert an die Michael Mooreschen Methoden des investigativen und propagandistischen Dokumentarfilms. Dies tut der Brisanz des Themas jedoch keinen Abbruch und erlaubt auch ohne gesonderte Einzelinformationen zum deutschen Markt eine Reflexion auf die hiesige Gesellschaft.

Bereits in den ersten Szenen zieht der Regisseur einen Vergleich zwischen der Situation von Rauchern und ihrer geduldeten öffentlichen Stigmatisierung und der von fettleibigen Mitmenschen. Diese überspitze Gleichstellung verdeutlich die Parallelen in der Problemstellung, zu langes öffentliches und individuelles Wegschauen vor dem Problem, zugleich das Interesse der wirtschaftlichen Nutznießer am Beibehalten des Status quo. Zugleich warnt er aber vor der vorschnellen Verurteilung der immer jünger werdenden Opfer einer bereits in ihren Grundzügen verkehrten Ernährungs- und Erziehungspolitik.
Dieser Film ist in seiner Vor- und Nachbereitung des Themas rundum gelungen und auf der Höhe der Zeit des im besten Sinne „propagandistischen“ Dokumentarfilms zur Behandlung populärer Themen.