Spurwechsel

Kinostart: 07.11.02
2002
Filmplakat: Spurwechsel

FBW-Pressetext

Einfallsreich, realistisch und spannend gestaltetes Porträt zweier Männer, deren Lebenslinien sich zufällig kreuzen.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Roger Michell
Darsteller:Ben Affleck; Toni Collette; Samuel L. Jackson
Drehbuch:Michael Tolkin; Chap Taylor
Weblinks:;
Länge:99 Minuten
Kinostart:07.11.2002
Verleih:Universal
Produktion: Paramount Pictures, Inc.
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Durch einen bösen Zufall treffen an einem verregneten Karfreitag zwei Männer aufeinander, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Da ist der junge Yuppie-Anwalt Gavin, der vor einem entscheidenden Prozeß steht, und der schwarze Versicherungsangestellte Doyle, der als letzte Rettung für seine Ehe ein Haus kaufen will und auf dem Weg zum Gericht ist, um diesen Sachverhalt zu erklären. Durch einen Spurwechsel auf der Stadtautobahn stoßen die Wagen der beiden Männer zusammen, und damit verknüpft sich ihr Schicksal.

Das Drama dieser beiden Männer, die vor moralische und für ihre Zukunft wichtige Entscheidungen gestellt werden, wird in eindringlichen Szenen geschildert. Doyle reagiert auf das ihm zugefügte Unrecht wie ein schwarzer Michael Kohlhaas: er will sein Recht um jeden Preis. Gavin dagegen kämpft um seine Karriere und um die letzten Anwandlungen eines ethisch geprägten Gewissens in einer Welt, die er als „Müllhalde“ bezeichnet. Zwar wirkt manches an der Handlung konstruiert und allzu oft vom Zufall diktiert, doch wird das Psychogramm beider Männer insgesamt doch sehr gradlinig und stringent analysiert. Dabei sind sowohl die Rollen des Gavin mit Ben Affleck als auch die seines Gegenspielers Doyle durch Samuel L. Jackson gut besetzt. Hinzu kommt eine Kamera, die das realistische Milieu eines verregneten New Yorker Frühlingstages in Bilder von beeindruckender Tristesse wiedergibt. Realistisch und nachvollziehbar sind auch die hier gestellten Fragen nach den Grenzen von Anstand und Moral, von Gesetz und Recht und nach der Meßlatte von guten und weniger guten Taten.

Allerdings erschienen einigen Mitgliedern des Ausschusses die Konsequenzen, die die beiden Hauptfiguren am Ende für ihr Leben aus den Erfahrungen dieses Tages ziehen, zum Teil nicht logisch, bzw. auf der anderen Seite allzu vorhersehbar zu sein.