Spuren

Kinostart: 10.04.14
VÖ-Datum: 28.10.14
2013
Filmplakat: Spuren

FBW-Pressetext

Von ihrer eigenen Rastlosigkeit und Frustration getrieben, entschließt sich Robyn Davidson im Jahre 1977, eine Wanderung zu unternehmen. Ihr Ziel: der Indische Ozean. Ihr Weg: 2700 Kilometer durch die australische Wüste. Viele Menschen, denen Robyn bei der Vorbereitung begegnet, glauben nicht daran, dass die zarte zerbrechliche Frau, die erst 25 ist, durchhalten kann. Und doch macht Robyn ihren Plan wahr. Lediglich ihre treue Hündin Diggity und vier Kamele begleiten sie auf dem endlos scheinenden Weg durch die menschenleere Landschaft. Finanziert wird Robyn von der National Geographic unter der Bedingung, dass ein Fotograf einmal pro Monat die Reise dokumentieren darf. Missmutig willigt Robyn ein. Denn für sie ist nur eines wichtig: Den Weg alleine gehen. Bis sie das Meer findet. Die Geschichte klingt unglaublich und erfunden, und doch ist sie wahr. In der Hauptrolle macht Mia Warsikowska all die Entschlossenheit spürbar, die diese junge Frau auszeichnete. Doch sie lässt auch die innere Perspektivlosigkeit und die Ängste erahnen, die während der Reise unweigerlich auftauchen mussten. Robyn reduzierte den Kontakt mit anderen Menschen nur auf das Nötigste und bekam dadurch die Chance, sich selbst zu begegnen. Das Drehbuch spiegelt diesen Prozess als eine Art Charakterstudie, hält sich eng an die dokumentierte Vorlage und zeigt die faszinierende australische Landschaft als das Naturwunder, das sie schlicht und ergreifend ist. Voller Schönheit und Gefahren. Und wenn Robyn Davidson am Ende das Meer erreicht, ist auch der Zuschauer am Ende einer wichtigen Reise angekommen. Eine filmisch stimmige und sinnliche Umsetzung eines wahrhaftigen Abenteuers.

Filminfos

Gattung:Drama; Spielfilm
Regie:John Curran
Darsteller:Mia Wasikowska; Adam Driver; Emma Booth; Jessica Tovey; Rainer Bock; Melanie Zanetti; Robert Coleby; Carol Burns
Drehbuch:Marion Nelson
Buchvorlage:Robyn Davidson
Kamera:Mandy Walker
Schnitt:Alexandre de Franceschi
Musik:Garth Stevenson
Weblinks:filmfriend.de;
Länge:113 Minuten
Kinostart:10.04.2014
VÖ-Datum:28.10.2014
Verleih:Ascot Elite
Produktion: See-Saw Films
FSK:6
BD EAN-Nummer:7613059404915
DVD EAN-Nummer:7613059804913
Anbieter-Link:

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Robyn Davidson (Mia Wasikowska) durchquert 1977 auf einem 1700 Meilen langen Trip die Wüste Australiens. Begleitet wird sie dabei von ihrem Hund und vier Kamelen, die ihr helfen, die Vorräte zu tragen. Den Kontakt zur Außenwelt hält sie über den Fotografen Rick Smolan (Adam Driver), der eine Fotostory über Robyns Reise für die National Geographic verfasst. Der Film scheint sich in vielen Bildern am Reisebericht zu orientieren. John Curran hat sich als Regisseur einer doppelt schweren Aufgabe angenommen. Er erzählt die Geschichte einer Reise, die es tatsächlich so gegeben hat. Zusätzlich versucht er eine Frau zu porträtieren, die, so legt es der Film an vielen Stellen nahe, offensichtlich nicht gern über sich selbst redet. Themen wie die Rolle der Frau in den 1970er Jahren und das Verhältnis zu Australiens Ureinwohnern, den Aboriginies, bilden den Kontext für die gesellschaftlichen Diskurse im Film.

Der Film beginnt mit Davidsons Ankunft in Alice Springs. Hier lernt sie den Umgang mit Kamelen und erwirbt als Lohn für ihre Arbeit drei Tiere, die sie auf der Reise begleiten werden und von denen eines noch kurz vor Anbruch der Reise ein Baby bekommt. Die Ausrüstung und das Geld für die Reise sind Teil eines Exklusivvertrages mit National Geographic, deren Fotograph Rick Smolan sie während der Reise immer wieder besucht und Fotos von ihr macht. Den Hauptteil des Filmes macht die Reise selbst aus. Es wird von ihren Begegnungen mit Touristen, Aboriginies, Farmern in der Wildnis Australiens und mit wilden Kamelen und anderen Tieren erzählt. Zusammengehalten wird das Ganze durch den täglichen Kampf mit den Entbehrungen und Anstrengungen.

Die FBW Jury war von der filmischen Umsetzung dieser außergewöhnlichen Reise insgesamt überzeugt. Allerdings werden Zuschauern, die weder die Geschichte selbst noch das komplizierte Verhältnis zwischen Australiens neuen und alten Einwohnern kennen, wenig Hilfe bei der Einordnung der entsprechenden Szenen gegeben. Die Bedeutung der in Rückblenden erzählten biographischen Fakten bleibt wage, wie auch die Beweggründe Davidsons für die Reise an sich. Es fällt dadurch im Verlaufe des Filmes schwerer den anekdotenhaften Begegnungen Bedeutungen zuzumessen. Die Bilder, die der Regisseur für die Beschreibung der Situationen findet, sind in überwältigender Schönheit fotografiert, wiederholen sich aber. Am Ende bleibt ein Film mit beeindruckenden Bildern über die herausragende Leistung einer starken Frau, die der Zuschauer laut Ansicht der Jury nicht immer nachvollziehen oder verstehen kann.