Solaris

Kinostart: 06.02.03
2002
Filmplakat: Solaris

FBW-Pressetext

Formal und inhaltlich außergewöhnlicher Science-fiction-Film; eine ernsthafte kontemplative Existenzreflexion, die beklemmende, innere Spannungen aufbaut.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Steven Soderbergh
Darsteller:George Clooney; Natascha McElhone; Jeremy Dewies
Drehbuch:Steven Soderbergh
Weblinks:;
Länge:98 Minuten
Kinostart:06.02.2003
Verleih:Fox
Produktion: Twentieth Century Fox Film Corporation, Lightstorm Entertainment Production;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Soderberg nimmt nicht auf den Film von Tarkowskij Bezug, sondern schafft eine ganz eigenständige Interpretation des Romans von Lem. Dabei konzentriert er sich auf eine knappe Auswahl von Grundthemen aus der literarischen Vorlage, was legitim ist. Er verdichtet die Konflikte auf die Hauptpersonen, den Psychologen Kelvin und sein Verhältnis zur Ehefrau vor und nach deren Selbstmord, die Auseinandersetzung mit den scheinbar letzten Überlebenden in der Station „Prometheus“ und das Geheimnis von „Solaris“.
Die gesamte Ausstattung ist äußerst spartanisch und zusammen mit den nahezu farblosen Bildern und der musikalischen Untermalung im Sinn der Grundkonstellation stimmig. Hieraus entsteht im Bereich der Raumstation der Eindruck von steriler Unwirklichkeit und gespannter Atmosphäre.
Durch Rückblenden im Traum wird die Geschichte der gescheiterten Ehe des Psychologen gezeigt. Gleichzeitig führen diese Träume zur Wiedererweckung seiner Frau auf dem Raumschiff, ein Prozeß, der dem Erleben der übrigen Besatzungsmitglieder entspricht. Verantwortlich für diese Materialisierung der Träume von bereits Toten ist eine Kraft, die vom Planeten „Solaris“ ausgeht. Dieser Vorgang wird ohne materiellen Aufwand und ohne technische Spielereien glaubwürdig umgesetzt. Die Darstellung des fremden Planeten, obwohl ebenfalls einfach gehalten, überzeugt durch eine unglaubliche Bildhaftigkeit, die seinem Wesen entspricht und im Gedächtnis des Zuschauers haften bleibt.

Darstellerisch überragt Jeremy Dewies. Clooney überzeugt nicht durchgängig in seiner tragenden Rolle. Zudem zeugt die Ausführung des Filmendes von wenig Zutrauen zum Zuschauer. Der Übergang von Kelvin in die andere Welt ist dem philosophischen Gehalt der Vorlage nicht entsprechend. Gleiches gilt für die Begegnung von Kelvin und seiner Frau am Ende des Films.