Schindlers Liste

Kinostart: 03.03.94
1993
Filmplakat: Schindlers Liste

Kurzbeschreibung

Nationalsozialistischer Industrieller rettete in Polen 1100 Juden das Leben, indem er ihnen in seinem als "kriegswichtig" eingestuften Betrieb Unterschlupf bot.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama
Regie:Steven Spielberg
Darsteller:Liam Neeson; Ben Kingsley; Ralph Fiennes; Caroline Goodall; Jonathan Sagalle
Drehbuch:Steven Zaillian
Buchvorlage:Thomas Keneally
Kamera:Janusz Kaminski
Schnitt:Michael Kahn
Musik:John Williams
Weblinks:;
Länge:195 Minuten
Kinostart:03.03.1994
Verleih:Universal
Produktion: Universal Studios, Universal City Studios;
FSK:12
Bildungseinsatz:;

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Ein meisterhaft inszenierter und gestalteter Film, der der Zuschauerschaft die Sprache verschlägt, ein Stück Trauerarbeit für das jüdische Volk, nahezu ganz in Schwarzweiß gehalten, nur das Licht der Verheißung kündenden Sabbat-Kerzen ist farbig und der rote Mantel eines Kindes. Ein Film, der uns Deutsche betroffen macht, der sich vor den Millionen Opfern verneigt.
Langsam führt der Film in seine Geschichte ein, das Grauen als Maschine zu begreifen. Er folgt der Entwicklung de sich immer mehr steigernden Grausamkeit und Unmenschlichkeit gegenüber den Juden in Polen, und mit dieser Grausamkeit wandelt sich auch der Charakter von Oskar Schindler, dem Kriegsgewinnler, der die schnelle Mark im zerschlagenen Polen machen möchte. WAnn verändert sich eigentlich dieser Schindler? Wann wird aus dem Ausbeuter ein Helfer? In der Szene, in der er sich lange Zeit im Spiegel betrachtet, in dem Augenblick, in dem er oben auf dem Hügel Pferde sitzend das Massaker an den Juden im Ghetto miterlebt oder als er das Kind mit dem roten Mantel in der Kellertür verschwinden sieht, es als soebene Erschossene entdeckt, oder als der rote Mantel mit den ausgegrabenen Leichen wieder auftaucht, die zur Spurenvernichtung verbrannt werden sollen? Oder es ist der Augenblick, in dem er mit der jüdischen Haushälterin des Lagerkommandanten ein langes Gespräch im Keller führt, oder geschieht es, als er den Wunsch der est im Ausgehkleid empfangenen Frau gegen seinen Willen erfüllt, ihre Eltern "auf die Liste" zu setzen, oder vielleicht sogar erst ganz zu Schluss, als er den Vorbeter auffordert, im von der SS bewachten Lager das Sabbat-Gebet zu sprechen?
Es ist die Stärke dieses von der Regie, der Handlung, der Kamera, Musik und Schnitt hervorragend gestaltenten Films, so offen und vielschichtig zu sein, dass der Zuschauer die Fragen individuell beantworten muss.
Spielberg gelingt es, bis ins Detail und weitgehend an Originalschauplätzen das Schicksal der Opfer zu individulisieren. Die Vergangenheit hat plötzlich Namen und Gesichter und hilft uns, sich mit ihr und mit der Zivilcourage eines Menschen zu identifizieren.