Filminfos
Jury-Begründung
Märchenhaftes Kintopp im besten Sinne des Wortes bietet MartinBrests aufwendige und atmosphärisch stimmige Inszenierung der
Geschichte vom Tod, der Urlaub auf Erden macht, deren
kammerspielhafter Stil ihren Ursprung in einem Theaterstück nicht
verleugnet.
Mehrheitlich war der Ausschuß der Meinung, daß die Länge des
Films in seiner dramaturgischen Konzeption begründet sei, was der
Zuschauer aber je nach seinem subjektiven Geschmack akzeptieren
kann, aber auch nicht muß. Gelobt wurde die gelungene positive
Grundhaltung der Geschichte, die Ruhe ausstrahlende Erzählweise
mit unterhaltsamen Dialogen und der vollkommene Verzicht auf
vordergründige Action.
Die Gestaltung der Figur des Todes, was äußeres Erscheinungsbild
von Brad Pitt und auch dessen Spiel anbetrifft, kann man als
interessante filmische Variante ansehen. Wohltuend ist dabei aber
das Fehlen von Special Effects mit Geisterspuk und
Sensenmann-Skelett-Rasseln.
Anthony Hopkins bietet einmal mehr eine überzeugende Leistung
darstellerischen Könnens - ein dem Tod geweihter Mann, der
durchaus auch widersprüchliche Facetten seines Charakters
erkennen läßt. Reizvoll ist die Darstellungsweise des Todes durch
Brad Pitt als Wesen, das alles weiß, aber mit seinem selbst
gewählten irdischen Körper mit all seinen menschlichen Regungen
seine Probleme hat. Vorzüglich ist auch Claire Forlani mit ihrem
zauberhaften, ausdrucksstarken Spiel.
Martin Brests Inszenierung ist im Stil konventionell, aber
überzeugend. Dramaturgie, Montage, Kamera und Musik passen sich
in all ihrer handwerklichen Perfektion diesem Stil an.
So wird dieser Film seinem Anspruch, märchenhaft und angenehm zu
unterhalten, gerecht.