Ray

Kinostart: 06.01.05
2004
Filmplakat: Ray

FBW-Pressetext

Kein schmeichelhaftes, sondern ein sehr authentisch und ungeschminkt wirkendes Porträt des legendären amerikanischen Soul-Musikers Ray Charles (1930-1984), das einfühlsam die Zeit, die Szene und die Höhen und Tiefen eines außergewöhnlichen Mannes beschreibt.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Taylor Hackford
Darsteller:Kerry Washington; Regina King; Jamie Foxx; Harry J. Lennix; Clifton Powell
Drehbuch:James L. White; Taylor Hackford
Weblinks:;
Länge:152 Minuten
Kinostart:06.01.2005
Verleih:Universal
Produktion: Universal Studios, Anvil Films Production; Baldwin Entertainment;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Ray Charles ist schon zu Lebzeiten zur Legende geworden. Taylor Hackford, der im Genre der filmischen Biografien über Musiker sich bereits einen Namen gemacht hatte, arbeitete immerhin fünfzehn Jahre an seinem Filmprojekt über einen der erfolgreichsten und vielseitigsten, aber auch schillerndsten Künstler der modernen Musikgeschichte. Daß das Werk mit all seiner sorgfältigen Vorbereitung durch Hackford und dessen inszenatorischer Erzählkunst dann gelang, ist nicht nur in einem außergewöhnlich präzisen und raffinierten Drehbuch begründet, sondern vor allem in dem überragenden Spiel von Jamie Foxx. Dieses ist in Mimik und Körperbewegung so perfekt, daß es geradezu authentisch wirkt und nie in Gefahr gerät, Ray zu imitieren oder gar zu karikieren. Und: 17 der berühmtesten Stücke von Ray Charles – im Original dargeboten – begleitet Foxx fantastisch lippensynchron. Neben ihm können auch alle weiteren Protagonisten in Haupt- und Nebenrollen mit überzeugenden Leistungen aufwarten.

Ein besonderes Lob verdient die Montage, die Konzert- und Studioaufnahmen, familiäre Szenen und Rückblenden in die traumatische Jugendzeit Rays geschickt verbindet und dem Film trotz seiner Überlänge eine gleichbleibende Dramatik und Spannung verleiht. Reizvoll ist auch zu sehen, wie aus einzelnen Ereignissen die berühmten Hits von Ray entstanden sind.

Daß Kameraarbeit und die Ausstattung sich dem hohen Qualitätsniveau anpassen, ist fast schon selbstverständlich. Und: bei aller Verehrung, die Hackford diesem Musikgenie entgegenbringt, erliegt er nie der Versuchung, dieses zu heroisieren, sondern zeigt auch gnadenlos dessen Fehler und Schwächen auf, seine emotionalen Höhen und Tiefen, seine langjährige Drogenabhängigkeit und seine sprichwörtliche Schwäche für das weibliche Geschlecht.