Operation Walküre - Das Stauffenberg Attentat

Kinostart: 22.01.09
VÖ-Datum: 20.07.09
2008
Filmplakat: Operation Walküre - Das Stauffenberg Attentat

FBW-Pressetext

Diese im Vorfeld heiß umstrittene deutsch-amerikanische Co-Produktion erzählt überraschend unpathetisch und historisch genau von den Ereignissen des Widerstandes gegen Hitler. Spannend, aber nie effekthascherisch, konzentriert sich Regisseur Bryan Singer auf die Darstellung des Wesentlichen. Bemerkenswert authentisch ist das Schauspiel, die Ausstattung, die Wiedergabe der Ereignisse. Die Attentäter werden auch in ihrer Zerrissenheit gezeigt und nie zu Helden stilisiert. Und obwohl die Ereignisse bekannt sind, entwickelt der Film eine hohe suggestive Kraft, die den Zuschauer bis zuletzt fesselt. Eine herausragende und verdienstvolle filmische Aufbereitung eines wichtigen Stücks deutscher Geschichte.
Prädikat besonders wertvoll

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Filminfos

Gattung:Drama; Geschichtsfilm
Regie:Bryan Singer
Darsteller:Kenneth Branagh; Tom Cruise; Carice van Houten; Bill Nighy
Drehbuch:Christopher McQuarrie; Nathan Alexander
Weblinks:;
Länge:121 Minuten
Kinostart:22.01.2009
VÖ-Datum:20.07.2009
Verleih:Fox
Produktion: United Artists, Achte Babelsberg Film, Bad Hat Harry Productions
FSK:12
Förderer:DFFF

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Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Schon während der Produktion in Berlin und in Verbindung mit dem Namen Tom Cruise heiß diskutiert, war die Erwartungshaltung gegenüber diesem Film umstritten. So zeigte sich die Jury nach Sichtung des Films mehr als überrascht: Es offenbarte sich ein filmisches Werk von erstaunlicher historischer Genauigkeit. Für eine amerikanische Produktion außergewöhnlich ist der Verzicht auf jegliches Pathos und noch mehr überraschte die reduzierte, ja sparsame Verkörperung der Figur Stauffenbergs durch Tom Cruise, ohne den geringsten Versuch, daraus eine Heldengestalt zu machen.

Der Film konzentriert sich auf die Hauptlinie des Geschehens, die Operation Walküre, sehr sachlich und mit großer Präzision in den Details. Die Charaktere sind bis in die Nebenrollen hervorragend besetzt, ihr reduziertes Spiel stets effektvoll und überzeugend. Spürbar ist die Angst der Teilnehmer an der Verschwörung vor Entdeckung, ebenso das Widersprüchliche, ja die Zerrissenheit im Offizierscorps.

Die Szenen im Familienkreis von Stauffenberg mit Frau und Kindern wurden behutsam und ohne Pathos oder Rührseligkeit inszeniert. Wohltuend ist der Verzicht auf eine große Bilderschau mit Massenszenen. Eine sehr gute Kamera konzentriert sich dafür mehr auf die Gesichter der Verschwörer, welche sehr differenziert ihre Gefühlsregungen zum Ausdruck bringen. Obwohl der historische Ablauf der Verschwörung und des Attentats bis in Details bekannt ist, verliert der Film nie seine Spannung. Eine Qualität, die sich aus den stimmigen Dialogen, der sicheren Inszenierung und der präzisen Montage herleiten lässt. Die musikalische Untermalung ist wohltuend reduziert und absolut angemessen. Ein Lob gilt auch der perfekten Ausstattung, die nicht der Versuchung unterliegt, in die, wie bei vergleichbaren Produktionen typische Operettenschau mit den Versatzstücken des Dritten Reiches zu verfallen. Alles in allem ein faszinierendes Stück Kino über ein wichtiges Kapitel deutscher Geschichte.