My Name is Joe

Kinostart: 07.01.99
1998
Filmplakat: My Name is Joe

Kurzbeschreibung

Ein Arbeitsloser in Glasgow, der mühsam versucht, eine neue
Beziehung zu einer Frau aufzubauen, kämpft an zwei Fronten:
Resozialisierung als ehemaliger Alkoholiker und gegen die
Drogenmafia, die brutal seine Milieuverstrickung ausnutzt.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Romanze
Regie:Ken Loach
Darsteller:Peter Mullan; Louise Goodall; Gary Lewis
Drehbuch:Paul Laverty
Kamera:Barry Ackroyd
Schnitt:Jonathan Morris
Musik:George Fenton
Weblinks:;
Länge:105 Minuten
Kinostart:07.01.1999
Verleih:Universal
Produktion: Parallax Pictures Production, London, Parallax Pictures Production; Channel Four Films; Road Movies Vierte Produktion; WDR; Arte;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die Liste herausragender Gesellschaftsdramen von Ken Loach ist
lang. Doch dieser Film dürfte einer, wenn nicht der Höhepunkt im
filmischen Schaffen des englischen Regisseurs sein. Zwar absehbar, weil man weiß, wie vorgezeichnete menschliche
Tragödien ablaufen, aber doch eminent spannend, vollzieht sich
mittels stringenter und im besten Sinne klassischer Dramaturgie
das Schicksal eines vom Alkohol gezeichneten Mannes, dem nur
wenig Zeit vergönnt ist, den erbarmungslosen Lauf der Dinge
aufzuhalten, Glücksmomente zu erfahren, um dann noch tiefer
abzustürzen. Das Ende zeigt Hoffnung oder Hoffnungslosigkeit -
wer mag es schon deuten.

Brillant ist die darstellerische Leistung von Peter Mullan als
Joe. Louise Goodall mag ihm in ihrem sensiblen, ausdrucksstarken
Spiel nicht nachstehen. Und dies gilt auch für alle anderen,
glänzend besetzten Rollen.
Kamera, Montage und musikalische Begleitung passen sich dem
klassischen Inszenierungsstil an. Ken Loach wählte wahrscheinlich
diese Form, um sie der bedrückenden Geschichte besser unterordnen
zu können. So bekommt der Film über weite Strecken geradezu
dokumentarischen Charakter und stößt den Zuschauer in ein
Wechselbad der Gefühle zwischen Mitgefühl und Entsetzen und
zorniger Ohnmacht.