Michaela

Filmplakat: Michaela

Kurzbeschreibung

In einem minimalistischen Waldhaus lebt die junge Künstlerin Jasmin mit ihrer Zwillingsschwester Michaela. Bei einer Kunstausstellung lernt Jasmin Sebastian kennen, der Interesse an Jasmins Kunst äußert. Doch dann nimmt alles eine dramatische Wendung.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm; Mystery
Regie:Sascha Reimold
Darsteller:Johanna Garth; Christian Senger
Drehbuch:Sascha Reimold
Kamera:Jascha Vick
Schnitt:Sascha Reimold
Musik:Sebastian Watzinger
Länge:13 Minuten
Produktion: Sascha Reimold
Förderer:Hochschule der Medien, Stuttgart

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

In surrealem Setting wird eine blonde Frau von nicht identifizierbaren Ordnungshütern abgeführt. Es ist Nacht, Blaulichter zucken und tauchen die Szenerie an einem Waldrand in eine alptraumhafte Stimmung. MICHAELA beginnt wie ein Musikvideo. Bild und Schnitt sind eine reife Leistung - ganz klar. Timing, Licht, Set Design, Perspektive und Titelsequenz stimmen und ergänzen sich konsequent in genretypischer Ästhetik. Ein Moment, das der Film im Übrigen bis zum Abspann exzellent durchhält.
Die Frau, offenbar ein Opfer sexueller Übergriffe innerhalb der Familie, hat an einem Mann Rache genommen, der sie an ihren einstigen Peiniger erinnert hat. Nun scheint sie für ihren Akt der Lynchjustiz zur Verantwortung gezogen zu werden. Einen Moment lang richtet sie ihren Blick auf eine Person in der Nähe, eine Zwillingsschwester oder ein Alter Ego.
Sascha Reimolds MICHAELA beginnt genretypisch rätselhaft, aber ein Rätsel ist der Film der Jury leider auch in anderer Hinsicht gewesen.
Es gibt viele Fragen, die offen gelassen werden, obwohl auch im Mystery-Genre gilt, dass eine Handlung einen nachvollziehbaren, dramaturgischen Bogen spannen muss. Die hinzugezogene realistische Synopsis zeigte der Jury dagegen an, dass MICHAELA das Mystery-Genre vielleicht ein wenig strapaziert.
Aufgrund der beschriebenen Diskrepanz zwischen Inhalt und Ästhetik erteilt die Jury dem Film MICHAELA das Prädikat „wertvoll“.