Magie der Moore

Kinostart: 24.09.15
VÖ-Datum: 26.02.16
2015
Filmplakat: Magie der Moore

FBW-Pressetext

Die Moore: Auch in Deutschland gibt es sie noch. Diese unberührten Landschaften, die aussehen, als lägen sie fern jeglicher Zivilisation. Als würde die Zeit komplett an ihnen vorüberschweben. Und als wären sie aufgeladen von einer seltsamen und mystischen Magie, deren Faszination man sich nicht entziehen kann. Der Filmemacher Jan Haft hat sich aufgemacht und in einem wahren filmischen Kraftakt in fünf Jahren Drehzeit und an 80 Drehorten in ganz Europa fantastische und einzigartige Bilder dieser Urlandschaften gedreht. Faszinierend ist die Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten, die Haft hier vorfindet. In perfekter Choreographie und mit stimmiger Musik unterlegt, zeigt der Film die Balz der Auerhähne und Kreuzottern, die Streifzüge der Wölfe oder das fast surreal anmutende Naturschauspiel der unzähligen Pflanzenarten. Kommentiert wird all das von Schauspieler Axel Milberg, dessen sonore Stimme mit einem warmen Timbre Ruhe verbreitet. Und die aber auch pointiert kommentieren kann und so für den ein oder anderen Schmunzler sorgt. Im immer wieder beeindruckend eingesetzten Zeitraffer macht Haft auch die innere Dynamik der Moore deutlich. Denn dies sind keine Landschaften, die für immer fixiert sind. Das Moor ist ein Kosmos im Wandel. Der atmet, der wächst, der sich anpasst. Und der seine Faszination, auch dank solch großartiger Naturfilme, niemals verlieren wird.

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm
Regie:Jan Haft
Drehbuch:Jan Haft
Kamera:Jan Haft; Kai Ziesenhenne
Schnitt:Jan Haft
Musik:Jörg Magnus Pfeil; Siggi Müller
Webseite:magiedermoore-derfilm.de; facebook.com;
Länge:95 Minuten
Kinostart:24.09.2015
VÖ-Datum:26.02.2016
Verleih:Polyband
Produktion: nautilusfilm GmbH Jan Haft
FSK:0
Bildungseinsatz:;
Förderer:FFF Bayern
BD EAN-Nummer:4006448363932
DVD EAN-Nummer:4006448765095
Anbieter-Link:

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Nach seinem Film DAS GRÜNE WUNDER – UNSER WALD widmet sich der Naturfilmer Jan Haft in seinem neuen Werk dem Zauber der (vor allem nordeuropäischen) Moorlandschaften. Insgesamt 5 Jahre und 500 Drehtage hat der Regisseur, Autor und Kameramann in verschiedenen Ländern dafür gebraucht – und die Bilder, die er gefunden hat, sind der Lohn für diese Mühen. Ein Lohn, von dem auch und vor allem der Kinobesucher profitiert. Technisch auf höchstem Niveau gelingen dem Film Aufnahmen, die man so nur selten zu sehen bekommt. Zeitraffer und extreme Zeitlupen, stets exakt und farbenprächtig ausgeleuchtet, verdeutlichen die Kreisläufe des Entstehens und Vergehens und verstehen es, dass man sich als Zuschauer für das Liebesleben der Doppelschnepfe ebenso interessiert wie für die Beutestrategien des rundblättrigen Sonnentaus. Bären tauchen hier ebenso selbstverständlich auf wie Wölfe, mikroskopische kleine Rädertierchen und anderes bizarr anmutendes Getier. Das Besondere daran: Auch wenn der Film mit Informationen über die verschiedenen Spezies nicht geizt und so eine wahre Flut an Informationen auf den Zuschauer hereinprasselt, kommt doch kaum je ein Gefühl der Ermüdung auf, weil dann schon wieder das nächste faszinierende Bild, die nächste eindrucksvoll eingefangene Atmosphäre wartet.

Unterstützt wird der opulente Bilderreigen von Axel Milbergs eindrücklich gesprochenem Kommentar. Der betont immer wieder das Unheimliche, Geheimnisvolle und das Mystische dieser archaisch anmutenden Landschaften, die dank der Überhöhung durch Bild, Sprache und Musik wie letzte verbliebene Paradiese auf Erden erscheinen – kleine Inseln im dicht besiedelten Europa, in denen sich eine ganz eigentümliche Vielfalt an Pflanzen und Tieren entfalten kann. Doch diese ökologischen Nischen, die zudem eine wichtige Funktion als CO2- und Wasserspeicher haben, sind gefährdet. Und steht vor allem eine Botschaft im Vordergrund: Bewahrt die Moore! Hat man diesen Film mit offenen Augen gesehen, dann begreift man den Wert und Nutzen, vor allem aber die unglaubliche Schönheit dieser bizarren Landschaften.