Lola auf der Erbse

Kinostart: 04.09.14
2014
Filmplakat: Lola auf der Erbse

FBW-Pressetext

Zusammen mit ihrer Mutter wohnt die 9-jährige Lola auf einem Hausboot, das auf den Namen „Erbse“ getauft wurde. Eigentlich ist das Leben der beiden perfekt. Doch Lola vermisst ihren Vater, der eines Tages einfach verschwand. Immer noch hofft sie, er würde plötzlich wieder an Deck stehen und alles wäre so, wie es vorher war. Kein Wunder, dass Lola stinkwütend ist, als ihre Mutter plötzlich einen neuen Freund hat. Und so tut sie alles, um den unerwünschten „Eindringling“ wieder zu vertreiben. Thomas Heinemanns Verfilmung der gleichnamigen Buchvorlage zeigt die Welt aus Sicht von Lola. Dabei spart der Film nicht an fantasievollen kleinen Einfällen, die den träumerischen Einfallsreichtum heranwachsender Kinder spielerisch wiedergeben. Lola selbst spricht immer wieder zwischendurch direkt mit dem Zuschauer, erklärt dabei nicht nur ihre Gedanken, sondern spricht auch einzelne Probleme und Konflikte an, die gerade im Bild zu sehen waren. So fühlen sich gerade die jüngsten Zuschauer an die Hand genommen und bekommen auch ganz aktuelle Themen vermittelt, wie etwa der Lebensalltag illegal in Deutschland lebender Immigranten oder die Probleme von Scheidungskindern. Als am Ende dann alle zusammenkommen, um Lolas Geburtstag zu feiern, kann Lola auch wieder lächeln. Denn sie hat einen neuen besten Freund gefunden und wieder Spaß am Leben. LOLA AUF DER ERBSE ist der beste Beweis für kreatives und liebevoll gemachtes deutsches Kinderkino, das seine jungen Zuschauer ernst nimmt und mit viel Spaß ganz ohne erhobenen Zeigefinger seine Geschichte erzählt. Unsere neue Heldin heißt Lola!

Filminfos

Gattung:Spielfilm; Kinderfilm
Regie:Thomas Heinemann
Darsteller:Christiane Paul; Tabea Hanstein; Tobias Oertel
Drehbuch:Thomas Heinemann
Kamera:Tobias Jall
Schnitt:Laura Richter
Weblinks:filmfriend.de; kinderfilmwelt.de;
Länge:90 Minuten
Kinostart:04.09.2014
Verleih:Farbfilm Verleih
Produktion: superNeun GmbH Thomas Heinemann, Aviv Pictures GmbH Michel Morales
FSK:0
Förderer:FFA; BKM; FFF Bayern; DFFF; KJDF

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die neunjährige Lola lebt mit ihrer Mutter Loretta auf einem Hausboot namens „Erbse“. Seit der Vater eines Tages einfach verschwunden ist, trauert Lola um ihn. Sie hat außer einem alten Kapitän keine Freunde und wehrt sich heftig gegen den neuen Verehrer ihrer Mutter, den eigentlich sehr netten Tierarzt Kurt. Dass ihre Mutter einen Freund hat, sieht Lola als Verrat gegenüber ihrem Vater, über dessen wahre Beweggründe, seine Familie zu verlassen, sie allerdings nichts weiß. Eines Tages findet Lola dann doch einen Freund in ihrer Klasse, einen Kurden, den ein Geheimnis umgibt. Seine Familie hält sich illegal in Deutschland auf und lebt in elenden Verhältnissen in einem Kellerraum. Die Freundschaft der Kinder muss bald einige Bewährungsproben überstehen, und vor allem die Wahrheit über ihren Vater erschüttert Lolas Vertrauen und Glauben in ihre Mitmenschen. Diese durchaus ernsten Themen werden hier in eine vergnügliche Geschichte mit vielen komischen Momenten eingebettet, in denen Lola und ihr Freund Rebin von einem Abenteuer in das nächste stolpern, sich gegen boshafte Klassenkameraden wehren müssen, gegen einen allzu neugierigen und in Lolas Mutter verliebten Polizisten und gegen einen pompösen Unternehmer, der den Flussarm, in dem „Erbse“ ankert, in einen Privathafen verwandeln möchte. Das gibt viel Stoff für temporeiche Szenen und flott inszenierte kindgerecht umgesetzte Momente wie eine türkische Hochzeit oder eine fröhliche Bootsfahrt auf dem Fluss, die zu einem Siegeszug gegen Intoleranz und Vorurteile wird. Denn obgleich dieser Film mit seinen sehr unterschiedlichen und durchweg überzeugend besetzten Charakteren in erster Linie spannende und lustige Unterhaltung bietet, werden seine realistischen Probleme nicht unter den Teppich gekehrt: Die Traurigkeit eines Kindes, das nur noch in Träumen mit dem Vater kommunizieren kann, der kleine Kurde, der in ständiger Angst vor Abschiebung lebt, und die geplante Zerstörung eines Stückchens Natur, das in eine Geldquelle für Hobbysegler verwandelt werden soll.