Inside Man

Kinostart: 23.03.06
2005
Filmplakat: Inside Man

FBW-Pressetext

Spike Lees Bankraub-Thriller ist Hochspannungskino pur. Gleich eine ganze Garde hochkarätiger Darsteller und ein perfekt durchgearbeitetes Drehbuch machen den Film selbst für ausgebuffte Kinogänger zu einem Leckerbissen. Solch raffinierte und dazu auch tiefgängige Unterhaltung verdient das höchste Prädikat. Mehr wird hier nicht verraten.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Thriller; Kriminalfilm
Regie:Spike Lee
Darsteller:Denzel Washington; Clive Owen; Jodie Foster
Drehbuch:Russel Gewirtz; Adam Erbacher
Weblinks:;
Länge:129 Minuten
Kinostart:23.03.2006
Verleih:Universal
Produktion: Universal Pictures Corp.
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Ein raffiniert konstruiertes Drehbuch mit mehreren Erzählebenen sorgt dafür, dass Spike Lees Spannungsfilm lange Zeit das Publikum im Kinosaal in Unwissenheit hält und nur in kleinen Dosierungen Licht ins Dunkel der mysteriösen Banküberfallsgeschichte im New Yorker Bankenviertel lässt. Schon zu Beginn des Films referiert ein Mann über das sogenannte perfekte Verbrechen, das nur er durchführen könne, und führt Publikum und Polizei lange Zeit auf eine falsche Fährte. Nicht ein Bankraub war Ziel des generalstabsmäßigen Überfalls, sondern die Enthüllung eines dunklen Geheimnisses, das bis in die Zeit des Naziterrors zurückreicht.

Wie ein roter Faden zieht sich durch den äußerst spannenden und tiefschichtigen Film die Frage nach Moral und Unmoral: Wie ist ein Banküberfall mit Geiselnahme moralisch zu werten, wenn dabei niemand zu Schaden kommt und scheinbar auch nichts gestohlen wird? Wie ist es mit der Moral bestellt, wenn ein Bürger der Upper Class von New York, den größten Teil seines Lebens und viel an Vermögen der Unterstützung sozialer Einrichtungen opfert, um sich von seiner schuldbeladenen Vergangenheit zu befreien? Wie ist es um die Moral bestellt bei jenem Detective, der den Fall bearbeiten muß und über seine dienstlichen Befugnisse hinaus zum Ankläger eines vermutlichen Kriegsverbrechers wird, im privaten Bereich aber selbst unter moralischem Druck steht? Und wie ist es mit der Moral einer undurchsichtigen und mächtigen Frau bestellt, die für Geld zu allem bereit ist?

Gleich eine ganze Garde von Stars - angeführt von Denzel Washington, Jodie Foster, Willem Dafoe, Clive Owen und Christopher Plummer - spielt die Hauptrollen in dem verwirrenden filmischen Puzzle aus mehreren Erzählebenen, Rückblenden, filmisch verfremdeten Sequenzen und „traumhaft“ angelegten Szenen, die dann nie der Realität entsprechen. Selbst am Ende des Films sind für den Zuschauer nicht alle Rätsel aufgelöst.
Heben das intelligente, ausgefeilte Drehbuch, die stilsichere Inszenierungskunst von Spike Lee und die brillante Darstellungskunst der Protagonisten das Niveau des Films schon auf eine hohe Qualitätsebene, so wird diese noch durch eine sehr variationsreiche Kamera, den hervorragenden Soundtrack, die kunstvolle Montage und die musikalische Begleitung gesteigert.

„Inside Man“ hat das Zeug zum Klassiker. Solch einen Bankraub-Film gehört in den Film-Olymp, fand die FBW-Jury einstimmig.