Im Namen des Vaters

Kinostart: 17.03.94
1993
Filmplakat: Im Namen des Vaters

Kurzbeschreibung

Arbeitsloser, junger Ire wird 1974 aufgrund erpresster "Geständnisse" und fadenscheiniger Indizien in London als angeblicher IRA-Terrorist verurteilt und kämpft - gemeinsam mit seinem Vater - 15 Jahre vergeblich um Freilassung.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Biopic
Regie:Jim Sheridan
Darsteller:Emma Thompson; Daniel Day-Lewis; Pete Postlethwaite; John Lynch; Mark Sheppard
Drehbuch:Jim Sheridan; Terry George
Buchvorlage:Gerry Gonlon
Kamera:Peter Biziou
Schnitt:Gerry Hambling
Musik:Trevor Jones
Weblinks:;
Länge:134 Minuten
Kinostart:17.03.1994
Verleih:Universal
Produktion: Universal City Pictures, Inc., Universal City Pictures;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Ein Bombenanschlag in London. Mehrere verdächtige IRA-Sympathisanten werden verhaftet und mit von der britischen Polizei gefälschten Beweisen zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt. Erst eineinhalb Jahrzehnte später wird der Prozess neu aufgerollt und ergibt sich die Unschuld der "Terroristen".
Dass hier der Versuchung widerstanden wurde, einen auf Gerichtsdokumenten aufbauenden Action-Film zu drehen, dass vielmehr neben der mitreißenden, der unerhört spannenden Reportage ein glaubwürdiges Generationsproblem abgehandelt wird - Vater und Sohn finden angesichts gemeinsamen Leids zur Überwindung ihrer persönlichen Differenzen -, ist das Verdienst Jim Sheridans, der dem Film damit zu seiner menschlichen Tiefe verhilft. Er gab ihm als Rahmen den Bericht des Hauptbeschuldigten an seine Anwältin, deren engagiertem Einsatz schließlich die Aufdeckung dieses Justizskandals gelingt. Diese dramaturgische Form verhilft dem Zuschauer einerseits zu jener Distanzierung, die er zum Verständnis der Vorgänge benötigt, und verwickelt ihn andererseits unmittelbar in die Emotionalität des Geschehens.
Der Bewertungsausschuss verweist auf die dokumentarische Genauigkeit der Schauplätze, sei es in Irland bei den Straßenkämpfen, sei es im Gefängnis, das sich dem Zuschauer wie ein Alptraum offenbart, sei es im Gerichtssaal. Die darstellerische Leistung lässt bis in die kleinsten Nebenrollen keine Wünsche offen, auch wenn sich die Handlung allmählich ganz auf zwei Hauptfiguren konzentriert, eben jene des Vaters und des Sohnes.
Auch Ausstattung, Kamera, Musik und Geräuschdramaturgie sind besonders hervorragend.