Hinter dem Horizont

Kinostart: 26.11.98
1998
Filmplakat: Hinter dem Horizont

Kurzbeschreibung

Nach einem Autounfall kommt Chris ins Paradies, seine Frau nach
ihrem Selbstmord in die Hölle. Chris trotzt allen jenseitigen
Regeln und versucht, seine große Liebe ebenfalls ins Paradies zu
holen.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Romanze
Regie:Vincent Ward
Darsteller:Robin Williams; Cuba Gooding jr.; Annabella Sciorra
Drehbuch:Ronald Bass
Buchvorlage:Richard Matheson
Kamera:Eduardo Serra
Schnitt:David Brenner; Maysie Hoy
Musik:Michael Kamen
Weblinks:;
Länge:113 Minuten
Kinostart:26.11.1998
Verleih:Universal
Produktion: PolyGram Filmed Entertainment, Inc., Los Angeles, Calif., PolyGram Filmed Entertainment; Inc.; Interscope Communications; Metafilmics;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Zunächst baut der Film ein Drama in traditioneller Weise auf.
Durch den Tod ihrer Kinder ist das Leben für Christy und Annie
aus der Bahn geraten. Als auch Christy bei einem Autounfall
umkommt, erzählt der Film jedoch eine grenzüberschreitende neue
Geschichte, die in Metaphern, Allegorien, Symbolen und
philosophischen Bildern eine Reise in die Innenwelt der Seele und
ihrer Wanderungen fiktiv dokumentiert.
Selten gelingt es einem Film, nicht nur das gute und das
katastrophale Jenseits gleichermaßen grandios in Szene zu setzen,
sondern zugleich einen mythologischen Hintergrund zu erzählen,
der sich der abendländischen Kultur gezielt und facettenreich
bedient.
Die Fantasie des Drehbuches und die filmische Umsetzung scheinen
keine Begrenzungen zu kennen. In raffinierten Schnittfolgen bauen
sich die Traumwelten auf. Computertechnik, Set-Design und
Ausstattung sind phänomenal und so geschickt der Geschichte
unterworfen, daß sich Erstaunen und Wiedererkennen analog zu dem
Weg des Protagonisten Christy (brillant zurückhaltend: Robin
Williams) einstellt.
Wie dieser, (der Sage des Orpheus ähnlich) mit der grausamen
Unterwelt konfrontiert, seine Geliebte erretten will, die Grenzen
des Erlaubten überschreitet und zu scheitern droht, ist
meisterlich in Szene gesetzt. Die Rituale von Abschied und
Loslassen, die Erkenntnis einer unbegreiflichen anderen Welt,
beziehen sich dabei immer auch auf die reale Gegenwart und das
Dilemma von Schuld und Sühne, ohne am christlichen Gott-Glauben
hängen zu bleiben.
Meisterlich gelingt es diesem Film, über märchenhafte Bilder
(inspiriert von romantischen Gemälden) den Blick auf eine andere
Welt zu eröffnen und über die Enttabuisierung des Themas Tod und
Jenseits zu weitergehenden Diskussionen anzuregen.