Herr Lehmann

Kinostart: 02.10.03
2003
Filmplakat: Herr Lehmann

FBW-Pressetext

Absurd-komisches Porträt eines 30jährigen Lebenskünstlers. Tatort Berlin, Kreuzberg, Ende der 80iger. Eine filmische Glanzleistung mit Witz und Tiefgang, pointiert, in sich stimmig, atmosphärisch überzeugend - kurz: ein echtes Erlebnis.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie
Regie:Leander Haußmann
Darsteller:Janek Rieke; Christian Ulmen; Uwe-Dag Berlin; Detlev Buck; Katja Danowski
Drehbuch:Sven Regener
Weblinks:;
Länge:110 Minuten
Kinostart:02.10.2003
Verleih:Delphi
Produktion: Boje Buck Produktion GmbH, SAT 1;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

„Herr Lehmann“ weckte durch die an dem Projekt Beteiligten einige Erwartungen. Ein Film über die Berliner Szene oder die deutsche Befindlichkeit kurz vor dem Mauerfall, das hätte leicht schiefgehen können: in der jüngeren Vergangenheit gab es dafür durchaus Beispiele.

Diese Befürchtung, so das einhellige Urteil des Bewertungsausschusses, tritt in keiner Weise ein. Hier ist der seltene Fall einer deutschen Komödie, die sowohl im kleinen Detail wie auch im großen ganzen funktioniert. Das liegt neben dem Drehbuch an den großartigen Darstellern und ihren Rollen, aus denen Christian Ulmen (als Herr Lehmann) und Detlef Buck (als sein Freund Karl) als authentische Figuren jener Zeit hervorragen.

Obwohl Großaufnahmen den Film domineren, wirkt die Nähe der Kamera nie aufdringlich. Frank Griebe hat mit seiner Kamera und der Lichtsetzung eine jederzeit stimmige Atmosphäre geschaffen, dominiert von warmen Braun und Ockerfarben sowie von differenzierten Bewegungen. Die Musik, dezent und sorgfältig eingesetzt, sorgt andererseits dafür, daß der Film niemals in einen allzu bequemen Retro-Look verfällt. Es wären viele weitere Einzelheiten zu loben, an erster Stelle die pointierten, unnachahmlichen Dialoge und dann die zeit- und szenengerechte Ausstattung, die wesentlich zur Überzeugungskraft des Films beitragen. Der Bewertungsausschuß bemerkte dies in der Diskussion, aber auch schon während Projektion des Films, wie an einzelnen Reaktionen spürbar wurde.