From Hell

Kinostart: 28.02.02
2001
Filmplakat: From Hell

FBW-Pressetext

Opulent ausgestattete, in düsteren Farben getauchte, politisch brisante Theorie über die Identität eines Serienkillers. Faszinierend, aber nichts für schwache Nerven!
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Thriller
Regie:Albert Hughes; Allen Hughes
Darsteller:Ian Holm; Johnny Deep; Heather Graham
Drehbuch:Terry Hayes; Rafael Yglesias
Länge:122 Minuten
Kinostart:28.02.2002
Verleih:Fox
Produktion: Twentieth Century Fox Film Corporation, Underworld Pictures;
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Wie ein Pop-Märchen inszeniert, mit viel üppigem Rot und Schwarz, ist dies ein blutiger Thriller um Jack the Ripper. Rotgeschwängert ist der nächtliche Himmel über dem London von 1888, liebevoll und detailreich ist die Ausstattung dieses in Tschechien gedrehten Films. Der Sozio-Realismus und die "Armen von London", die einem historischen Stich entsprungen sein könnten, kontrastieren interessant mit gelegentlichen visuellen Eskapismen, zum Beispiel mit den Zeitrafferaufnahmen eines Tatorts oder mit den rauschhaften Visionen des absinth- und opiumsüchtigen Inspektors. Johnny Depp spielt ihn seltsam entrückt und nicht richtig erwachsen. Wie der reine Tor wirkt er inmitten all der harten realistischen Klassengegensätze.

Der oft auch theatralische Film scheut weder Kitsch noch deftige Effekte. Die Täter-Theorie des Films, wer denn nun Jack the Ripper gewesen sei und welches Motiv er für seine grauenhaften Prostituiertenmorde hatte, überfordert wahrscheinlich manche Zuschauerfantasie. Aber um durchgängige Glaubwürdigkeit und Stringenz geht es nicht unbedingt in diesem Politthriller mit deftigen Horrorelementen, der seine Nähe zum Comic nicht leugnet.

Ausstattung und Toneffekte sind sorgfältig, das künstlerische Bemühen ist durchgängig erkennbar. Im Bewertungsausschuß wurde der Film sehr kontrovers diskutiert. Johnny Depps Spiel und Figur fanden nicht gleichermaßen Anklang. Kritisiert wurden spekulative Elemente und die Diffamierung der Freimaurer, die eine völlig andere Tradition verkörpern, als es der Film mit seinen Verschwörungstheorien nahelegt.