Flutsch und weg

Kinostart: 07.12.06
2006
Filmplakat: Flutsch und weg

FBW-Pressetext

All das eklige Getier, Mäuse, Ratten, Fliegen, Frösche, Kröten und Schnecken werden hier zu Helden – und sie gewinnen die Herzen in dieser Kanalisations-Saga aus einem Parallelwelt-London, das aus lauter Abfall gebastelt ist. Zehn- bis vierzigtausend Einfälle, eine beim ersten Sehen schier unausschöpfbare Fülle, machen den Animationsfilm kurzweilig und klug. Das Tempo ist atemberaubend stimmig, die Filmtechnik lässt die Grenzen zwischen Computeranimation und Knet-Trick verschwimmen. Auch Erwachsene haben hier jede Menge Spaß.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Kinder-/Jugendfilm
Gattung:Animationsfilm; Kinderfilm
Regie:David Bowers; Sam Fell
Drehbuch:Dick Clement
Länge:85 Minuten
Kinostart:07.12.2006
Verleih:Universal
Produktion: DreamWorks Animation, DreamWorks Animation;
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

All das eklige Getier der Unterwelt, die Mäuse, Ratten, Fliegen, Frösche, Kröten und Schnecken werden hier zu Helden, mit denen man fiebert und auf eine wilde Reise geht. In einer parallelen Unterwelt hat sich das Ungeziefer in der Kanalisation eine Miniaturausgabe von London gebaut, in der die Tower Bridge, der Piccadilly Circus und noch viele andere Sehenswürdigkeiten aus Abfall zusammengebastelt wurden.

Bei diesem Film begeistern besonders der Witz im Detail und die vielen Anspielungen, die von Film-Zitaten aus „African Queen“ und James Bond bis zu Referenzen an Kafka und Marcel Marceau reichen. Beim ersten Sehen kann man gar nicht alle Gags erkennen, und dennoch wirkt der Film nie überladen.

Die Mischung aus Clay Motion und Computer Animation wirkt wie aus einem Guß. Die einzelnen Figuren sind so einfallsreich entworfen, dass jedes Tierchen seine unverwechselbare Persönlichkeit hat. Das eingebildete Haustier, die Edel-Maus Roddy St. James, muss erst durch die Toilette in die Kanalisation gespürt werden, um dort durch die freche Girlie-Maus Rita zu erkennen, dass es ein Rudeltier ist und nichts in einem einsamen Käfig verloren hat.

Das Drehbuch ist voller Stürze in wässrige Tiefen, Verfolgungsjagden und Kämpfen, bei denen immer auch die körperlichen Möglichkeiten der einzelnen Tierarten bis ins Absurde zu Ende gedacht werden. Es gibt auch viele schöne kleine Einfälle wie etwa das Fotoalbum des größenwahnsinnigen Kröten-Schurken Toad, der das Lieblingstier des jungen Prinz Charles war. Die Frösche sind natürlich Franzosen, haben einen komischen Akzent und essen gerne viel und lange – allerdings keine Froschschenkel, denn vor Kannibalismus schrecken die Filmemacher mit ihrem ansonsten erfreulich respektlosen Humor dann doch zurück.

„Flutsch und weg“ bietet Unterhaltungskino mit Intelligenz und auf filmtechnisch höchstem Niveau. Wer kann noch ruhigen Gewissens eine Mausefalle aufstellen, nachdem er diesen Film gesehen hat?