Die wilden Kerle

Kinostart: 02.10.03
2003
Filmplakat: Die wilden Kerle

FBW-Pressetext

Jungenwelten, Fußball und ein Schuß Märchen machen diesem locker erzählten Abenteuer um und auf einem Bolzplatz zu einem echtem Spaß für die Kids. Alterempfehlung: ab 5 Jahren.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kinderfilm
Regie:Joachim Masannek
Darsteller:Rufus Beck; Constantin Gastmann; Jimi Blue Ochsenknecht; Wilson Gonzales Ochsenknecht
Drehbuch:Joachim Masannek
Weblinks:; ;
Länge:95 Minuten
Kinostart:02.10.2003
Verleih:Buena Vista Filmverleih
Produktion: SAM-Film GmbH
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Auf Anhieb ein überzeugendes Konzept für einen Kinderfilm: zwei rivalisierende Fußballmannschaften, die sich um einen Bolzplatz streiten und ein finales Match vereinbaren, um über den künftigen Platzherrn zu entscheiden. Doch hier beginnen auch schon die Probleme: Es ist nicht unbedingt einzusehen, warum die unsympathischere Mannschaft aus übergewichtigen Jungs bestehen muß. Wie mag das auf den betroffenen Teil des Kinopublikums wirken? Ähnliche Kritikpunkte wurden in der Diskussion des Bewertungsausschusses mehrfach geäußert. So wirkt die Rolle der Erwachsenen im Film sehr reduziert. Willi, der Trainer, hält sich in entscheidenden Momenten heraus, ist selbst kein Vorbild. „Oma“ Cornelia Froboess ist hier allerdings die rühmenswerte Ausnahme, überzeugt auch als Darstellerin. Erwachsenen Kinobegleitern wird die Einfühlung in diese Kinder, die schon ziemlich erwachsen agieren (müssen?), jedenfalls nicht ganz leicht fallen. Im Gegensatz zu diesem Thema ist das Thema Jungs/Mädchen glaubwürdig behandelt. Der Film hat aber insgesamt in seinen fantastischen, teils anarchischen Teilen größere Stärken als in seiner Verbindung zu Realitäten welcher Art auch immer; die Prise Ironie am Endes versöhnt mit der manchmal durchaus angestrengten und daher anstrengenden „Kindertümelei“.

Kameraführung und Ausstattung verdienen positive Erwähnung, auch die Fußballszenen sind gut gelöst. Zur filmischen Ausführung ist aber wieder kritisch anzumerken, daß speziell mit dem Sound teilweise geschludert wurde; manches bleibt schlicht unverständlich. Auf der anderen Seite wirken viele Dialogzeilen gedrechselt, klingen die Flüche wie aus der Feder von Erich Kästner statt nach einer authentischen Kindersprache der Gegenwart. Die Schwierigkeiten der jugendlichen Darsteller sind unübersehbar.

Trotz seiner Schwächen dürfte der Film sein Publikum finden, denn er ist sicher gute Kinounterhaltung. Daß er darüber nicht ernsthaft hinaus kommt (oder gar will?), kann man ihm vorhalten, aber nicht vorwerfen.