Die Legende von Beowulf

Kinostart: 15.11.07
2007
Filmplakat: Die Legende von Beowulf

FBW-Pressetext

Robert Zemeckis erzählt mit archaischen Bildern, einer stimmigen Farbästhetik und Anleihen aus nordischen Legenden das Epos von Beowulf. Der "Held“ hat Tiefe, er ist ein Antiheld, er hat seine Wahrhaftigkeit verkauft für Ruhm und Macht. Angelegt an das Erscheinungsbild von Comics, das heißt reduziert und gleichzeitig visuell vielfältig und opulent, beeindruckt der Film durch seine Bildwelt.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Spielfilm; Fantasy
Regie:Robert Zemeckis
Darsteller:Anthony Hopkins; John Malkovich; Angelina Jolie; Robin Wright Penn; Ray Winstone; Crispin Glover
Drehbuch:Neil Gaiman & Roger Avary
Weblinks:;
Länge:114 Minuten
Kinostart:15.11.2007
Verleih:Warner
Produktion: Warner Bros. Entertainment GmbH, ImageMovers; Paramount Pictures; Shangri-La Entertainment;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Erneut greift Robert Zemeckis tief in die Trickkiste Hollywoods, rührt diesmal kräftig in der europäischen Legendenwelt und zaubert einen Film auf die Leinwand, der die FBW-Jury zu gleichen Teilen faszinierte wie auch kalt ließ.

Ohne Frage ist die technische Umsetzung brillant, die Animation hat eine Comic-Ästhetik erreicht, die noch vor wenigen Jahren nicht möglich gewesen wäre. Die Stärke der Erzählung liegt jedoch nicht in der eigentlichen Legende vom Kampf zwischen Mensch und Monster, sondern in der differenzierten Darstellung des innerlich zerrissenen und resignierten Helden.

Diese Darstellung Beowulfs hebt sich wohltuend vom sonst üblichen eindimensional strahlenden Heldenbild ähnlicher Geschichten ab. Diese Alleinstellung erlaubte es der Jury, über andere dramaturgische Mängel oder zumindest fragwürdige ideologische Momente hinweg zu sehen, wie etwa dem Frauen-/Mutterbild, das der gesamten Geschichte zu Grunde liegt.

Während der Einstieg in die Geschichte sich bewusst Zeit lässt, damit der Betrachter sich an die Ästhetik des Films und die Physiognomie der Protagonisten gewöhnen kann, leidet der Erzählfluss später stellenweise an fehlendem Tempo.

Alles in allem ist Die Legende von Beowulf leider nicht der ganz große Wurf geworden, den man einem Regisseur vom Schlage Zemeckis zugetraut hätte, hebt sich aber immer noch deutlich vom sonst üblichen eindimensionalen Hollywood-Heldenepos wohltuend ab.