Die Asche meiner Mutter

Kinostart: 02.03.00
1999
Filmplakat: Die Asche meiner Mutter

Kurzbeschreibung

Während der großen Depression verläßt eine Einwandererfamilie
Brooklyn und kehrt in die Slums von Limerick zurück, wo Frank mit
seinen Geschwistern in bitterster Armut aufwächst und ehrgeizig
an seinem Plan arbeitet, wieder in die neue Welt auszuwandern.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Alan Parker
Darsteller:Robert Carlyle; Emily Watson; Joe Breen
Weblinks:;
Länge:146 Minuten
Kinostart:02.03.2000
Verleih:Universal
Produktion: Universal International Films, Inc., Universal International Films; Paramount Pictures;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Alan Parker hat sich mit "Angela's Ashes" auf das dünne Eis der
Literaturverfilmung gewagt, die zudem auf dem Bestseller "Die
Asche meiner Mutter" beruht, der noch immer auf unseren
Bestsellerlisten steht. Im Mittelpunkt dieses groß angelegten
Melodramas steht das Schicksal einer irischen Familie in den 30er
und 40er Jahren in der irischen Stadt Limerick. Armut, Krankheit,
Existenzangst und die ständige Arbeitslosigkeit und Trunksucht
des Vaters überschatten die Kindheit des jungen Frank. Drei
seiner insgesamt sieben Geschwister sterben, der Vater vertrinkt
das Geld, das der Großvater aus Nordirland zur Geburt des
jüngsten Bruders schickt, die Mutter erstarrt allmählich unter
der Last des Elends. Dennoch bewahrt sich Frank seine kindliche
Neugierde, seine Fabulierkunst und seinen Optimismus, der in dem
Traum gipfelt, eines Tages nach Amerika zurückzukehren, woher die
Familie 1935 nach Irland übersiedelt ist.
Sehr sorgfältig hat Alan Parker die Literaturvorlage in einen
streckenweise ergreifenden und aufwühlenden Film umgewandelt.
Immer wieder beeindrucken vor allem die Darsteller von Frank, der
als 5-jähriger, 10-jähriger und 16-jähriger Junge in der Handlung
auftaucht. Nicht ganz so überzeugend - und das war ein
Kritikpunkt des Ausschusses - erscheint die Mutter, gespielt von
Emily Watson, die merkwürdig distanziert zu den schrecklichen
Ereignisse zu stehen scheint. Auch wirken manche Szenen zu
plakativ oder überzeichnet, wie z.B. die wiederkehrende Gasse in
Limerick, die - immer vom Regen überflutet - als Sinnbild des
Elends und der Trostlosigkeit wirkt.
Gelegentlich hat der Film auch Längen. Insgesamt aber ist dieses
handwerklich gekonnt gemachte Melodrama, dessen Musik mit der
Mischung aus Jazz, Schlagern und irischer Folklore geschickt
eingesetzt wird und dessen Kameraarbeit stimmungsvolle Bilder
zaubert, ein größtenteils beeindruckender Film.