Der steinerne Garten

1987

Kurzbeschreibung

Ein außergewöhnlicher Film über Familie, Freundschaft, Soldaten, miltärische Rituale und den Krieg in Vietnam - ein Pro-Militär - , aber Anti-Kriegsfilm.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm
Regie:Francis Ford Coppola
Darsteller:James Caan; Anjelica Huston; James Earl Jones
Drehbuch:Ronald Bass
Buchvorlage:Nicholas Proffitt
Kamera:Jordan Cronenweth
Schnitt:Barry Malkin
Musik:Carmine Coppola
Länge:111 Minuten
Produktion:
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein Film über den Krieg der USA in Vietnam, der das Kriegsgeschehen weder verherrlicht noch diesen Krieg politisch angreift, sondern ihn aus der Sicht Vietnam- erfahrener Soldaten als militärisch falsch und schlecht geführt klassifiziert, damit aber die Armee erst recht als die zu guter Kriegsführung verpflichtete und befähigte Institution anerkennt. Solcher Sichtweise entspricht, das Brutalitäten bei der Ausbildung der Soldaten zwar als Unmenschlichkeiten abgelehnt werden könne, als Training, dass die Soldaten fit machen soll, aber gerechtfertigt werden, und dass für die wichtigen Gestalten des Films ( auch für die Frauen ) die Armee als die eigentliche Familie der Soldaten außer Frage steht.
Man mag zu diesem eingeschränkt kritischen, im amerikanischen Film hinsichtlich des Vietnamkrieges allerdings nicht gerade häufigen Standpunkt zustimmend oder ablehnend eingestellt sein. Für die Bewertung der Gestaltungsqualitäten des Films ist dies auch angesichts seines, allerdings nur begrenzten, zeitkritischen Gehalts – unerheblich. Denn die Qualität der Aufnahmen ( auch wenn sie auch “schön“ eigentlich ohne innere Begründung getrimmt sind), des Drehbuches ( auch wenn die Welt der Armee und der Kameraderie und des privaten einander stehen), der Schauspieler ( überzeugend sind eher die Männer, weniger die Frauen geführt), der Dramaturgie ( die Intention wie die Sentimentalität wird verstärkt durch die rückblendende Rahmenhandlung, verstärkt wird aber auch der Kontrast von Erinnerung, Erwartung und Realität durch den Einsatz historischer Fernsehberichte über den Krieg in Vietnam) rechtfertigen das Prädikat für seinen Film, der durch seine Gestaltung die Auseinandersetzung mit seinem Thema zu intensivieren vermag.