Der Ja-Sager

Kinostart: 19.02.09
2008
Filmplakat: Der Ja-Sager

FBW-Pressetext

„Think positive“ einmal anders! Komödienregisseur Peyton Reed nimmt hier die amerikanischen Selbstbehauptungsseminare und vielleicht auch die gegenwärtigen politischen Parolen aufs Korn. Dabei überrascht Jim Carrey durch die zurückgenommene Darstellung eines Pessimisten, der Dank eines Motivationskurses und der strikten Einhaltung der Devise „Ja zum Leben“ seine Existenz völlig umkrempelt. Dieser Selbstfindungstrip steckt natürlich voller aberwitziger Momente, ist augenzwinkernd ironisch, er gerät schließlich außer Kontrolle und führt den Ja-Sager in herrlich absurde Situationen. Doch nie verlieren sich dabei die tiefgründige Basis oder die Sympathien für die Hauptfiguren in ihren allzumenschlichen und alltäglichen Begrenzungen. Ein stimmiger, rundum gelungener Gute-Laune-Film.
Prädikat wertvoll

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Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Komödie
Regie:Peyton Reed
Darsteller:Jim Carrey; John Michael Higgins; Zooey Deschanel; Bradley Cooper
Drehbuch:Nicholas Stoller; Jarrad Paul; Andrew Mogel
Weblinks:;
Länge:104 Minuten
Kinostart:19.02.2009
Verleih:Warner
Produktion: Warner Bros. Entertainment GmbH, Heyday Films, Village Roadshow Pictures, The Zanuck Company
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die FBW-Jury hat dem Film mit 3:2 Stimmen das Prädikat wertvoll erteilt.

Eine zwar nicht ganz neue, aber durchaus tragfähige komödiantische Idee:
Der filmische Held in der existenziellen Krise, weil er sich allem verweigert, was das Leben ihm bietet – beruflich wie privat (Zitat: Du sagst Nein zum Leben!).

Er macht in der Folge die Bekanntschaft mit einem Selbsthilfeprogramm und dessen Guru und lernt zu allem und jedem Ja zu sagen. Damit stellt der Yes Man sein Dasein total auf den Kopf (Lasst das Wort Ja in Euer Leben!).

Natürlich etikettiertfunktioniert Der Ja-Sager als Star-Vehikel-Film für Jim Carrey, der sich mit demonstrativer Offenheit mit diesem Projekt solidarisiert: Ich lebe in den Vereinigten Staaten der Verweigerung.

Und Regisseur Peyton Reed, nicht unerfahren im Genre, ergriff mit Verve die Chance, einen inszenatorischen Mittelweg zu beschreiten, der zwischen Irrwitz und Ernsthaftigkeit pendelt.

So funktioniert dDer Ja-Sager funktioniert als Komödie denn auch immer dann am besten, wenn der Kontakt Bezug zur heutigen US-amerikanischen Realität in der komischen Übersteigerung gewahrt bleibthergestelt wird (z.B. die Gehirnwäsche in der Massensuggestion, die Terroristenhysterie oder das fatale Kreditunwesen). Hier gerät der Film fast zum absurden Spiegel der aktuellen Systemkrise. Auch dort übrigens, wo das zwanghaft positive Denken neurotische Formen annimmt.

Leider bewegt sich Der Ja-Sager nicht immer auf den skizzierten gedanklichen Höhen, zu oft begnügt er sich mit allzu plakativen eher standardisierten Wirkungseffekten und verspielt die Chance zu einer im besten Sinne des Wortes denkwürdigen Komödie. Er wird zum Film der Unterforderung – an sich selbst und natürlich auch an den Zuschauer.

Als Jurymitglieder haben mitgewirkt:
Fred Gehler, Prof. Kurt Johnen, Volker Kufahl, Heidrun Reshöft, Hannelore Willié

Wiesbaden, den 23. Januar 2009

Im Entwurf gezeichnet: Für die Richtigkeit:



Fred Gehler Bettina Buchler
Vorsitz Filmbewertungsstelle Wiesbaden