Der Himmel kann warten
Filminfos
Gattung: | Drama |
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Regie: | Brigitte Müller |
Darsteller: | Kay Bartholomäus; Catherine Flemming; Regula Grauwiller |
Weblinks: | ; |
Länge: | 98 Minuten |
Kinostart: | 21.12.2000 |
Verleih: | Buena Vista Filmverleih |
Produktion: | SAM-Film GmbH, Sam Film; Seven Pictures; Velax Filmproduktion; |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
In stimmungsvollen Bildern lotet der Film die wechselvolleGeschichte der Freundschaft zwischen zwei jungen Männern aus.
Beide wollen als Komiker eine Karriere wagen. Doch während der
eine an seiner Oberflächlichkeit zu scheitern droht, die ihm den
Blick für die in Tragödien wurzelnde Alltagskomik verstellt, ist
sein todkranker Freund Alex fähig zu bitterem schwarzem Humor,
der in seiner eigenen Situation wurzelt. Die Handlung lebt zum
einen von den Kontrasten im Charakter der ungleichen Freunde -
hier der sensible Künstler Alex, dort der lebensfrohe,
egozentrische Paul - zum anderen von den vielen kleinen Episoden
auf dem langen Weg zum ersehnten "Ruhm", der sich nach einem
Comedy-Wettbewerb endlich einstellen soll.
Den Fokus des Films bilden die Versuche der Freunde, dem anderen
diese Freundschaft zu beweisen - mit zum Teil wenig erfreulichem
Ergebnis. Alex reist nach Hollywood - hier entfernt sich die
Geschichte allzu weit von der Realität - um für den an der
eigenen künstlerischen Unzulänglichkeit zweifelnden Paul die
Unterstützung eines einst weltberühmten und von Paul verehrten
Hollywood-Komikers zu finden. Paul möchte einen Traum von Alex
erfüllen, der einmal eine perfekte Liebe erleben möchte. Paul
heuert für Alex eine Hure für eine Nacht an. Doch dieses
Freundschaftsgeschenk, das einmal mehr beweist, wie naiv Paul
ist, stürzt anschließend den todkranken Alex in noch tiefere
Konflikte.
"Der Himmel kann warten" entwickelt sich im Handlungsverlauf
immer mehr zu einer über weite Strecken dichten Geschichte von
Freundschaft, Vertrauen und Ehrlichkeit. Dabei droht allerdings,
wie einige Ausschußmitglieder bemängelten, die Handlung manches
Mal in sentimentalen Pathos abzugleiten. Einige Szenen wie der
Ausflug nach Hollywood oder die wilde Party in einer
Autobahnraststätte wurden als übertrieben angesehen und störend
für den insgesamt eher geschlossenen Spannungsbogen, da sie
aufgesetzt und unlogisch erscheinen. Als gelungen wurden dagegen
das Zusammenspiel der beiden männlichen Hauptdarsteller Frank
Giering und Steffen Wink, die Kameraarbeit und der emotional
angenehm zurückhaltende Schluß des Melodrams - Paul verzichtet
auf den eigenen großen Auftritt zugunsten der Erinnerung an den
inzwischen gestorbenen Alex - beurteilt.