Coach Carter

Kinostart: 07.04.05
2004
Filmplakat: Coach Carter

FBW-Pressetext

Auf Tatsachen beruhendes, emotional bewegendes Sportdrama, routiniert und spannend inszeniert, das sich im Gegensatz zu vielen anderen Filmen des Genres ernsthaft mit den Problemen gesellschaftlicher Randgruppen auseinandersetzt.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Thomas Carter
Darsteller:Samuel L. Jackson; Robert Ri'Chard; Ashanti
Drehbuch:John Gatins; Mark Schwahn
Weblinks:;
Länge:136 Minuten
Kinostart:07.04.2005
Verleih:Universal
Produktion: Coach Carter Production, MTV-Films; Robbins Productions;
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Im Mittelpunkt des Films steht Samuel L. Jackson als Coach des Basketballteams einer amerikanischen High School, das er von einem Haufen lustloser Jugendlicher zu einem echten Erfolgsteam zusammenschweißt. Am Ende des Films wird jeder der jungen Männer seinen Weg außerhalb des Sportfeldes zu gehen wissen, lautet die unverblümte Botschaft.

Der Bewertungsausschuß war sich einig in seiner Zustimmung zu dieser Botschaft, zumal im Film eindrucksvolle Zahlen und Argumente geliefert werden, warum es sinnvoll ist, die High School in dieser Weise hinter sich zu bringen: Für einen jungen Schwarzen ist es statistisch noch immer wahrscheinlicher, irgendwann im Gefängnis zu landen, als der erfolgreiche Abschluß einer weiterführenden Schule. Konform ging der Ausschuß auch in seiner Einschätzung, dem Film gehe es stärker um die pädagogische Mission als um die reine Erfolgsstory einer Basketballmannschaft. Erfolg ist nicht mit allen Mitteln zu rechtfertigen, dies macht nicht zuletzt das Verhalten des Lehrers deutlich. Intensiv diskutiert wurde dagegen, ob die Methoden dieses Trainers die tatsächlich errungenen Erfolge auch rechtfertigten: In der Tat ähnelt sein Training mit drakonischen Strafen für geringe Vergehen eher dem Treiben an einer Militärakademie und wirft auch möglicherweise ein Licht auf den Rückfall ins Autoritäre, der sich in der amerikanischen Gesellschaft seit einigen Jahren zu vollziehen scheint.

Darüber hinaus handelt es sich bei „Coach Carter“ um einen flüssig inszenierten Routinefilm, der trotz seiner relativen Länge von zweieinhalb Stunden nie langweilig wird. Gut eingefangen ist die Jugendsprache, die Art sich „hip“ zu kleiden und miteinander zu kommunizieren. Auch die Schwierigkeiten, ein College zwischen Verwaltung, besorgten Eltern, unterschiedlich motivierten Lehrern und nicht zuletzt einer Jugend mit wenig Perspektive zu lavieren, werden plausibel. Zu heldenhaft und makellos wirkt die Person des Coaches Carter, die sich freilich auf eine existierende Biografie bezieht. Die Wirklichkeit amerikanischer Colleges ist zweifellos komplexer als in diesem Film dargestellt. Unter dem Strich ist die Essenz des Films, daß eine gute Schulausbildung noch keinem Menschen geschadet hat, auch in der hier vorgeführten Simplizität aber durchaus zu begrüßen.