Filminfos
Gattung: | Musikfilm |
---|---|
Regie: | Rob Marshall |
Darsteller: | Richard Gere |
Drehbuch: | Bill Condon |
Weblinks: | ; |
Länge: | 113 Minuten |
Kinostart: | 27.02.2003 |
Verleih: | Buena Vista Filmverleih |
Produktion: | Miramax Films Corp., Producers Circle Company; Loop Films; |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Hollywood at its best. Hier zeigt die Traumfabrik, wie sie auf Hochtouren funktionieren kann.Chicago, eine explosive Mischung aus Jazz, Laster und Sensationsgier, ein einmaliges Pflaster, um jenseits von ehrenwerten Motiven seine Träume wahr werden zu lassen. Der Rhythmus des Films ist im ersten Teil etwas langsam, gewinnt dann jedoch an Fahrt und findet seinen Höhepunkt in der Gerichtsverhandlung, die inhaltlich bis zuletzt hoch spannend bleibt und optisch wie akustisch meisterlich in Szene gesetzt ist. Insgesamt findet der Rhythmus des Films seine Entsprechung in der Steigerung des Medienrummels, dem sich Roxie unterwerfen muß, um sich selbst zu retten, und dessen Regeln sie nach und nach lernt und beeindruckend für sich und ihre Ziele zu nutzen weiß. Wie unmoralisch dieses ganze Spiel ist, wird durch ein hohes Maß an Ironie jedoch ohne moralischen Zeigefinger herausgearbeitet.
Auch wenn Richard Gere als Sänger und Tänzer überzeugt, wird seine darstellerische Leistung von den beiden Hauptakteurinnen Renée Zellweger und Cathrine Zeta-Jones bei weitem in den Schatten gestellt. Queen Latifah ist in ihrer Nebenrolle ein absoluter Genuß. Die Höchstleistung, zu der Zellweger und Zeta-Jones in jeder Hinsicht auflaufen, läßt nichts zu wünschen übrig, man wird an die Hochzeiten des amerikanischen Musicals und Musikfilms, an Liza Minelli und Marilyn Monroe erinnert, ohne daß beide durch diesen Vergleich etwas an eigener Darstellungskraft einbüßen würden. Man wird von Ausstattung, Szenerie, Schnitt, Musik und Choreografie, von der gesamten Perfektion mitgerissen. Für die filmische Umsetzung dieses Bühnenmusicals wurden kinogerechte Bilder gefunden, Räume optisch aufgelöst und neu zusammengefügt, wie es keine Bühneninszenierung zulassen würde. Die Verschmelzung von Realität und Traum/Sehnsucht ist immer wieder gelungen. Die Sehnsucht nach großer Unterhaltung wird mit CHICAGO in jedem Fall auf höchstem Niveau befriedigt.