Blackhat

Kinostart: 05.02.15
2014
Filmplakat: Blackhat

FBW-Pressetext

In der digitalen Welt ist niemand mehr sicher. Auch nicht Unternehmen, Banken oder Regierungen. Als wichtige Finanzmärkte von einem Hacker angegriffen werden, entschließt sich der US-Geheimdienst, drastische Maßnahmen zu ergreifen. Denn der einzige Computerexperte, der helfen kann, ist Nicholas Hathaway. Er kennt den Code des Hackers, hat ihn sogar mitentwickelt. Das Problem: Hathaway sitzt im Gefängnis. Der Deal: Hathaway wird entlassen und schnappt dafür den Hacker, bevor noch größerer Schaden entstehen kann. Der Deal steht und Hathaway fliegt nach Hong Kong, um mit einem kleinen Team dem Hacker das Handwerk zu legen. Doch je näher sie ihm kommen, desto mehr wird aus der Bedrohung für das World Wide Web eine Gefahr für ihr Leben. In seinem neusten Film widmet sich Meisterregisseur Michael Mann der zentralen und brandaktuellen Fragestellung nach den Gefahren des Internets. Denn je vernetzter die Menschheit ist, desto angreifbarer macht sie sich auch. Doch neben dem interessanten und faszinierenden Sujet beeindruckt vor allem die technische Perfektion des Films, die einmal mehr beweist, wie stilsicher Michael Mann arbeitet. Ob Farb-, Bild- oder Soundkomposition – jede Einstellung ist perfekt aufeinander abgestimmt und formvollendet. Neben einem Höchstmaß an Spannung und Action lässt sich Mann aber auch Zeit, um die Geschichte hinter der Action zu erzählen. Die Suche nach dem Hacker wird dabei immer mehr zu einer nervenaufreibenden Schnitzeljagd, an deren Ende ein furioser und überwältigender Showdown steht, bei der Mann einmal wieder zeigt, dass er der moderne Meister des Shoot Outs ist. Chris Hemsworth verkörpert Nicholas Hathaway als gebrochenen Helden kraftvoll und ambivalent, irgendwo zwischen einem Actionheld der alten Schule und dem technisch hochbegabten Zweifler der digitalen Zeit. Sämtliche Figuren sind komplex, vielschichtig und oftmals in ihren Motivationen und Absichten undurchdringlich, wie es in einem guten Thriller sein muss. Die Musik von Harry Gregson-Williams treibt die atemlose Spannung zusätzlich an und verstärkt das mulmige Gefühl, das sich unweigerlich bei einem solchen Thema einstellen muss. Mit BLACKHAT beweist Michael Mann, dass er sein Handwerk meisterlich beherrscht. Ein hochspannender und hochaktueller Film.

Filminfos

Gattung:Drama; Thriller; Spielfilm
Regie:Michael Mann
Darsteller:Chris Hemsworth; Viola Davis; William Mapother; Archie Kao; John Ortiz; Holt McCallany; Jason Butler Harner
Drehbuch:Michael Mann; Morgan Davis Foehl
Kamera:Stuart Dryburgh
Schnitt:Jeremiah O'Driscoll; Joe Walker; Stephen E. Rivkin; Leo Trombetta
Musik:Harry Gregson-Williams; Atticus Ross
Weblinks:;
Länge:133 Minuten
Kinostart:05.02.2015
Verleih:Universal
Produktion: Forward Pass, Legendary Pictures;
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat besonders wertvoll verliehen.

Schon die erste Szene des neuen Thrillers von Michael Mann zieht in ihren Bann und verspricht viel: Die Kamera rast durch ein gewaltiges Computersystem, durch eine utopisch anmutende Welt voller Leitungen und Chips. Wie das Innere eines Raumschiffs sieht diese digitale Landschaft aus. Im fernen Dunkel dieser fast schon mystisch anmutenden Szenerie blinkt dann ein Licht auf – ein Warnlicht, das nicht bemerkt wird. Wenig später explodiert der Turm eines chinesischen Kraftwerks. Ein Hacker hat alle Sicherheitssysteme ausgehebelt. Sein nächster Angriff gilt der Börse. Durch geschickte Manipulation und Eingriff in die Datensysteme gelangt der Unbekannte in den Besitz von 74 Millionen Dollar. Wer steckt dahinter, was ist der Masterplan dieses Mannes, der durch Strohmänner Angst und Gewalt verbreiten lässt? Ein chinesischer Offizier, betraut mit der Aufklärung der Hintergründe des Angriffs auf das Kernkraftwerk, holt sich den Mann an Bord, der einst die Codes und Systeme mit entwickeln half, die nun missbraucht und ausgehebelt werden. Dieser junge Mann sitzt im Gefängnis eine langjährige Strafe wegen seiner Hackerangriffe auf die Zentren der Wirtschaft ab. Doch er erweist sich in der Tat als der Einzige, der den eher hilflosen Gesetzeshütern den richtigen Weg weisen kann. Schließlich aber gerät auch er ins das Schussfeld nicht nur der Verbrecher, sondern der NSA, deren wichtigsten Code er knackt, um die Welt vor den Plänen des großen Unbekannten zu retten.
Perfekt inszenierte Verfolgungsjagden, sympathische Hauptfiguren (allen voran Chris Hemsworth als Hacker Hathaway), ein geschickt aufgebauter Spannungsbogen, dazu eine gehörige Portion Suspense, die nicht nur von Kämpfen, rasanten Autojagden und Schießereien lebt, sondern mit der Erwartung des Zuschauers spielt, halten in Atem. Erschreckend ist, wie aktuell dieser Film des Altmeisters Michael Mann wirkt. Während sein 2009 gedrehter Film „Public Enemies“ von Bankräubern in der „guten alten“ Gangster(hoch)zeit um 1930 erzählt, greift Mann diesmal die Albträume unserer Zeit auf: Totale Kontrolle durch staatliche Behörden, Computersysteme, die gehackt, missbraucht und manipuliert werden können, der gläserne Mensch und damit ein Verlust der Kontrolle über die öffentliche und private Sicherheit. Auch die Kameraarbeit und Farbdramaturgie überzeugen, und die Musik, an der mehrere Komponisten gearbeitet haben, darunter Harry Gregson-Williams, wurde modern aufgepeppt, um sich der rasanten Geschichte um Cyber-Piraterie und der ultimativen Bedrohung durch skrupellose Gangster, die alle Codes und Firewalls umgehen, anzupassen