Black Dahlia

Kinostart: 05.10.06
2006
Filmplakat: Black Dahlia

FBW-Pressetext

Sogar ein Treppenhaussturz fehlt nicht in Brian De Palmas handwerklich und technisch perfektem „period piece“, einem aufwendigen farbigen „Film Noir“ nach einem Roman von James Ellroy. Wie Feuer und Eis sind die zwei Polizisten, die 1947 in Hollywood im Mordfall einer jungen Schauspielerin und in einem Morast von Korruption und Verstrickungen ermitteln. Das Krimi-Genre wird gekonnt variiert, wie eine Zwiebel schälen sich die Lösungen des verzwickten Falls. Ausstattung und Musik sind wie auch die Kamerafahrten exzellent.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kriminalfilm; Film noir
Regie:Brian De Palma
Darsteller:Josh Hartnett; Aaron Eckhart; Hilary Swank; Scarlett Johansson
Drehbuch:Josh Friedman
Weblinks:;
Länge:120 Minuten
Kinostart:05.10.2006
Verleih:Warner
Produktion: Millenium Films Produktions, Millenium Films
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Sogar ein Treppenhaussturz fehlt nicht in Brian De Palmas handwerklich und technisch perfektem „period piece“, einem aufwendigen farbigen „Film Noir“ nach einem Roman von James Ellroy. Wie Feuer und Eis sind die zwei Polizisten, die 1947 in Hollywood im Mordfall einer jungen Schauspielerin und in einem Morast von Korruption und Verstrickungen ermitteln. Das Krimi-Genre wird gekonnt variiert, wie eine Zwiebel schälen sich die Lösungen des verzwickten Falls. Ausstattung und Musik sind wie - auch die Kamerafahrten -exzellent.

Geheimnisvoll und rätselhaft, spannend bis zum Ende, doch nach der alten Grundregel der Kriminalistik: „Nichts bleibt für immer verborgen“, inszeniert De Palma die Kinoversion des erfolgreichen Kriminalromans von James Ellroy nach einer bis heute nicht gelösten wahren Begebenheit. Ein echter De Palma-Film, in dem auch sein Markenzeichen -atemberaubende Kamerafahrten durch Treppenhäuser in Cinema-Scope - nicht fehlen dürfen.

So komplex der Roman, so ist auch seine filmische Umsetzung ein kompliziertes Strickmuster, dem für den Zuschauer nicht leicht ins Dickicht der gelegten und wieder verwischten Spuren zu folgen ist. So ist es auch kein Wunder, dass am Ende des Films mehr Fragen offen als beantwortet sind. Doch bis dahin verfolgen die Polizeidetektive viele Spuren und falsche Fährten und landen in einem Netz von Intrigen, in dem sie sich selbst verheddern und nur mit Mühe wieder herauskommen – aber kommen sie wieder heraus?
Alles was Erfolg hat, erscheint korrupt. Dieser „Neo Noir“ erlaubt sich insoweit eine unverhohlene Kritik an der amerikanischen Gesellschaft, in der offenbar alles erlaubt ist, was Erfolg hat.

Eine dichte Atmosphäre, geprägt von dunklen Familiengeheimnissen, die an Filme wie „Chinatown“ erinnert, hält den Zuschauer in Bann. Die zwei Stunden Laufzeit über das große Mysterium von Los Angeles, sozusagen die „Jack the Ripper“-Story unter das Ortsschild von Hollywood verlegt, vergehen wie im Fluge, wobei eine aufwendige Ausstattung und dem Showbiz der 40er Jahre entsprechende Schauplätze ebenso wie die an die klassischen Musik des Film Noir mit Anleihen an Klassik und melancholischem Jazz-Sax mit zum filmischen Vergnügen gehören.