Anastasia
Filminfos
Gattung: | Animationsfilm; Drama |
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Regie: | Don Bluth; Gary Goldman |
Darsteller: | Meg Ryan; John Cusack; Kelsey Grammer |
Drehbuch: | Susan Gauthier |
Schnitt: | Bob Bender; Fiona Trayler |
Musik: | David Newman |
Weblinks: | ; |
Länge: | 94 Minuten |
Kinostart: | 02.04.1998 |
Verleih: | Fox |
Produktion: | Fox Family Films, Los Angeles, Calif., Fox Family Films; |
FSK: | 0 |
Jury-Begründung
Ehrgeizig und von nicht geringem Anspruch entfaltet sich dieExposition dieses Märchenfilms für die ganze Familie als
Geschichte der legendären russischen Zarentochter Anastasia, die
als Vorlage und Folie für das Märchen von der armen, vom
Schicksal bitter betrogenen, aber schließlich erlösten Prinzessin
dient.
Der allzu freie, oft willkürliche Umgang mit dieser historisch
verbrieften Figur und ihrer Mystifikation, die bis in die jüngste
Gegenwart reichen, läßt zunehmend die Frage nach dem wirklichen
Wert und Sinn einer solchen Methode aufkommen.
Da das Märchen auf sehr simple, tradierte Konstellationen des
Kampfes zwischen Gut und Böse setzt, altbekannte Motive zitiert
und variiert werden, wirkt das flüchtige Einweben der Geschichte
der Romanoffs als aufgesetzt, unzulässig vereinfacht und damit
überflüssig. Möglicherweise offenbart gerade diese unglückliche
Melange die offensichtlichen Mängel der trivialen, letztlich sehr
hausbackenen Geschichte, deren partielles Bemühen um
Gegenwärtigkeit und moderne Bezüglichkeiten in Spielgestus,
Interieur und Episoden das Dilemma nur noch größer machen.
Insgesamt entsteht eine Zuckerbäckerwelt, das Märchen wird zur
Seifenoper, die Musik unterstützt dies dementsprechend. Auf diese
Weise vermittelt der Film dem heranwachsenden Publikum
Grundwerte, die letztlich in Frage zu stellen sind. Dies ist
schade und bedenklich angesichts eines so groß angelegten und
prächtig ausgestatteten Films.
In seinem Genre gehört dieser Film zweifellos zu den
Spitzenleistungen hinsichtlich seiner handwerklichen Perfektion
und Brillanz. Grandios und beeindruckend vor allem seine
(3-D)-Animationen, die Farbenpracht und das szenische Arrangement
der großen, opulenten Szenen, die sich oft ins Opernhafte
steigern, weder Pathos noch Kitsch und Glitzer scheuen, um die
Sinne so recht in Schwung und Stimmung zu versetzen.