Alle für Ella

Filmplakat: Alle für Ella

FBW-Pressetext

Bühne frei für Ella und ihre Band „Virginia Woolfpack“ – dieser Film ist pure Girlpower, die das Kino rockt!

Nur noch das Abitur schaffen und dann kann Ella endlich das tun, wovon sie so lange geträumt hat: Mit der Band „Virginia Woolfpack“, die sie mit ihren drei besten Freundinnen gegründet hat, so richtig durchstarten. Als ein Songcontest veranstaltet wird, sehen die Mädels ihre Chance. Doch ausgerechnet der Rapper alfaMK ist ihr Gegner. Im richtigen Leben heißt er Leon und ist auf den ersten Blick ein arroganter Schnösel. Aber leider, wie Ella bald feststellen muss, auch super süß. Wie soll sie das bloß ihren Freundinnen erklären? Und ist das Woolfpack damit Geschichte? Mit einer großen Portion Musik- und Girlpower und einem großartigen Soundtrack macht dieser Film nicht nur angehenden Girlbands einen Riesenspaß.

Mit seiner Mischung aus Musik, einer romantischen Geschichte und einer großen Portion Girlpower gelingt der Regisseurin Teresa Fritzi Hoerl nach dem Drehbuch von Anja Scharf und Timo Baer eine überzeugende Mischung, für die sich viele Kinofans begeistern werden. Denn neben der wunderschönen Liebesgeschichte zwischen Ella und Leon, die von Lina Larissa Strahl und Gustav Schmidt mit Natürlichkeit gespielt werden, stehen vor allem auch der kreative Prozess einer Band und die Freundschaft zwischen Ella und den anderen Bandmitgliedern im Fokus. Der Cast ist mit jungen Talenten und neuen Gesichtern überzeugend und erfrischend divers besetzt, dazu gesellen sich mit Lavinia Wilson und Milan Peschel auch erfahrene Schauspieler:innen, die ihre Rollen mit großem Spielspaß und fern von einer überzeichnet platten Albernheit erfüllen. Gerade die Figur des Leon ist etwas Besonderes, denn sie erfüllt so gar nicht das erwartbare Klischee des superreichen Mackers, der am Ende als Held auftritt. Dazu greift der Film auch viele aktuelle und für die Zielgruppe relevante Themen rund um das Musikbusiness von heute auf und hinterfragt die manchmal doch sehr manipulativen Methoden, die nur dazu dienen, Klickzahlen nach oben zu treiben, inklusive eines immer noch allzu präsenten Sexismus. Doch dagegen steht die Liebe zur Musik und die Freundschaft der Mädels untereinander, die einfach stärker ist als alle Widrigkeiten. Eine schöne Botschaft, die der Film mit großer Lockerheit und viel Schwung vermittelt.

Filminfos

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die Coming-of-Age-Geschichte um Ella und ihre Freundinnen Anais, Romy und Cahide entwickelt sich auf zwei Erzählebenen: Sie alle stehen unter Druck des bevorstehenden Abiturs, das sie offensichtlich nicht ganz ernst nehmen. Denn ihr Hauptaugenmerk liegt auf einem Song-Contest, den sie mit ihrer neu gegründeten Musikband gewinnen wollen, um nach dem Abi mit ihrer Musik dann richtig durchstarten zu können. Diese Erzählebene des Musikfilms funktioniert nach Meinung der Jury ganz hervorragend. Lina Larissa Strahl, Safira Robens, Malene Becker und Tijan Marei erfüllen ihre Aufgabe in diesen Rollen überzeugend. Sie spielen ihre Instrumente und singen ihre Songs selbst, das ist deutlich zu sehen und zu hören. Insgesamt sind Score und Soundtrack beachtlich bis mitreißend.
Auf der zweiten Erzählebene erleben wir die Geschichte von „Ella von der Platte“. Sie lebt mit ihrer Mutter in einem Plattenbau-Komplex und hilft neben der Schule und dem Band-Leben mit ihren Freundinnen der Mutter bei ihren diversen Putz-Jobs und jobbt selbst im „Pizza-Turm“. Durch die Putzstelle im Haus eines reichen Unternehmers kommt sie in Kontakt zum vernachlässigten Sohn des Hauses, der sich auch noch als der große Konkurrent und Rapper-König im bevorstehenden Song-Contest offenbart. Dass sich aus der zunächst offen gezeigten feindlichen Ablehnung erst Hilfe in der Not und schließlich Zuneigung entwickelt, kann man zum Beginn der Story zwischen den Beiden schon erahnen. Dass die Beziehung zwischen Ella und Leon die „Freundschaft auf Lebensdauer“ mit ihren Bandgirls und BFFs zum großen Konflikt wird, sicherlich auch. Die hier vorgeführten Klischees haben in den Augen der Jury mit der realen Welt, die hier gezeigt werden soll, nichts zu tun. Vielleicht, so die Anmerkung der Jury, wären hier ein wenig stärkere Charakterisierungen der Beteiligten und überzeugendere dramaturgische Wendungen notwendig gewesen, um diesen Teil der Geschichte glaubhaft zu machen und der Qualität der Musik-Ebene anzupassen. Vielleicht wäre auch eine Lösung gewesen, die märchenhafte Konstellation „Prinz und Aschenputtel“ zu einem richtigen Märchen zu gestalten, das mit der überzeugenden Musikebene hätte wunderbar harmonieren können. Aus dem Cast des Films ragen Lina Marissa Strahl als Ella und Gustav Schmidt als Leon mit überzeugenden darstellerischen Leistungen heraus, wobei Letzterer mit der Wandlung vom überheblichen Rapper-Macho zum Gefühlsmenschen zu punkten vermag. Ein großes Lob verdient die Bild-, Farb- und Lichtgestaltung, die wirklich hervorragende Sound--Ebene und die gute Montage.