Aggregat

Filmplakat: Aggregat

FBW-Pressetext

Alles beginnt im Wasser. Ein Wesen, so leicht, fast schwerelos, das durch die Wellen gleitet und sich treiben lässt. Danach der Schritt an Land, ein Regen aus Gold, ein Schritt ins Licht. Doch schließlich das Zerbrechen und der Verfall. Aus dem wieder etwas neues entstehen kann. Die Filmemacherin Hélène Tragesser kreiert in AGGREGAT eine bezaubernde Heldin, die sie auf dem Weg durch Elemente und Zeiten begleitet und derer Gefühlswelt uns in abstrakten, poetischen Bildern offenbart wird. Die Animation ist in ihrer Zweidimensionalität einfach gehalten und fasziniert jedoch durch ihr variantenreiches Spiel von Farben und Formen. Die ununterbrochene Wandelung dauert an. Die Musikebene tut ihr Übriges, um den Zuschauer auf diese träumerische Reise mitzunehmen. AGGREGAT ist ein fragiles und zartes Kurzfilmmärchen – ein Film wie ein Gedicht.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Helene Tragesser
Drehbuch:Helene Tragesser
Kamera:Helene Tragesser
Schnitt:Helene Tragesser
Musik:Michael Tuttle
Länge:7 Minuten
Produktion: Héléne Tragesser
Förderer:FFA; Hessische Filmförderung

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Helène Tragesser spielt in ihrem neuen, siebenminütigen Kurzfilm mit Formen, Farben und Tönen. Die zarten Zeichnungen ermöglichen Durchblicke, der Zuschauer kann den unterschiedlichen, beschwingten Bewegungen folgen, aber auch den Brüchen und der Erstarrung. Eine lyrische Komposition, ein analoges Aggregat mit wunderschönen Hintergründen tut sich auf. Lebensstationen eines anfangs durchsichtigen Wesens, einer Nixe, dabei in einem Blau schwingend, werden sichtbar, Jugendstilelemente klingen an. Dann beginnen die Formen und Farben sich zu ändern. Zum Blau kommt aus einem sich linear aufbauenden Vorhang Gold, das die Figur erreicht und sie schmückt. Eine Goldmarie? Sie bleibt zart, wird zerbrechlich, verletzbar. Blumen mit seltsamen Augen umranken sie, fesseln sie sogar, grün, rot. Ein Blütenmeer füllt den Bildschirm. Zur wunderbaren Begleitung durch ein Piano gesellen sich wenige andere Instrumente, lauter, sich ergänzend. Doch dann… Und dies ist eine weitere Stärke des Films. Er ermöglicht dem Betrachter durch seine gelungene Dramaturgie unterschiedliche Deutungsmöglichkeiten. Sind es Märchenfiguren und -motive? Geht es um Werden und Vergehen? Oder zielt der Film mit dem Schicksal seiner zentralen weiblichen Figur auf das Diktat der Mode?
Fazit: Der Autorin ist ein bemerkenswerter Film gelungen!