Filmplakat: 1984

Kurzbeschreibung

Neuverfilmung von George Orwell's gleichnamigen Roman: die Geschichte einer verbotenen Liebe und eines tragischen Verrats in einem totalitären Überwachungsstaat.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Spielfilm
Regie:Michael Radford
Darsteller:John Hurt; Richard Burton; Suzanna Hamilton; Cyril Cusack; Phyllis Logan
Drehbuch:Michael Radford
Buchvorlage:George Orwell
Kamera:Roger Deakins
Schnitt:Tom Priestley
Musik:Dominic Muldowney
Weblinks:filmsortiment.de;
Länge:110 Minuten
Verleih:Senator
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Bewertungsausschuss hat dem Film mit 3:1 Stimmen das Prädikat " Besonders wertvoll" erteilt.
Die Verfilmung des noch immer aktuellen Romans " 1984" von Orwell spielt nicht im Jahr 1984, sondern in er Entstehungszeit des Buches, also nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Der zeitliche Abstand zwischen heute und damals wird vor allem durch die bewusst zurückhaltende Farbgebung deutlich. Auf diese Weise wird eine spürbare Distanzierung erreicht. Dem gleichen Zweck dient auch das Umfeld der Kriegszerstörten Stadt, in der es kaum noch Menschen gibt. Dort haben die Ratten das Regiment übernommen. Der größte Teil des Films läuft in geschlossenen Räumen ab, in denen sich der eingegrenzte Freiheitsraum der uniformierten Menschen spiegelt, einem Raum, der der Situation nach 1945 entspricht.
Über weite Strecken hin gewinnt der Film an Spannung und Kontur durch die Verwendung von Kontrasten. Sie stellten die Pole dar, zwischen die die Menschen eingespannt sind, hier die total überwachte und gelenkte Masse, dort einige, die sich einen Rest individuellen Lebens erhalten wollen. Gerade in diesen Szenen, in denen es um persönliche Beziehungen geht, vor allem in den Liebes-Szenen, in denen der Widerstand gegen die Zerstörung auch des letzten existenzellen Zentrums, des Gefühls, versucht wird, erreicht der Film ausgesprochen poetische Qualitäten.
Während der Diskussion kam zu Sprache, dass die Folterszenen sich aufgrund ihrer Länge zu verselbständigen drohen. Auch die Frage, wieweit die aus Betroffenheit entstehende Identifikation des Zuschauers mit dem filmischen Geschehen beabsichtigt oder möglich ist, beschäftigte den Ausschuss. Hervorzuheben ist last but not least die schauspielerische Leistung, insbesondere der Hauptdarsteller, unter denen sich, neben Richard Burton und John Hurt, das Gesicht von Suzanna Hamilton besonders einprägt.